Samstag, 20. April 2024
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Wirtschaftskammer will sich stärker um Homo-Unternehmer kümmern

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Fruchtbar war eine Diskussion über Lesben und Schwule in der Wirtschaft, die von der schwulen Managervereinigung agpro anlässlich der bevorstehenden Wirtschaftskammerwahl organisiert wurde.

Bei der Veranstaltung im Hotel Meridien waren Vertreter des VP-Wirtschaftsbundes, SP-Wirtschaftsverband, der Grünen Wirtschaft und des Rings Freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RFW) anwesend. Der RFW wird heuer nach Meinungsverschiedenheiten nicht mehr von der FPÖ unterstützt, im Laufe der Diskussion machte dessen Vertreter, der Wirtschaftskammer-Vize Karl Ramharter, auch deutlich, dass er den Stil seiner Partei im Umgang mit Lesben und Schwulen „nur bedingt“ mittragen kann.

Dementsprechend waren sich auch alle Beteiligten einig, dass die Wiener Wirtschaftskammer eine Anti-Homophobie-Kampagne starten sollte. Christoph Matznetter, SPÖ-Nationalrat und Spitzenkandidat des Wirtschaftsverbandes, nannte Beispiele, wo eine solche Kampagne greifen könnte – zum Beispiel bei Maklern, wenn es um das Vermieten von Wohnungen an gleichgeschlechtliche Paare geht, oder an das Gastgewerbe, wenn es um das Buchen von Hotelzimmern geht. „Da kann die Wirtschaftskammer etwas tun. Man muss sagen, wo Gesetze verletzt werden“, erklärt Matznetter.

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Paulus Stuller vom VP-Wirtschaftsbund erklärte, dass die Wiener Wirtschaftskammer ein Vorzeigebeispiel für den Umgang mit Lesben und Schwulen sei. Als Beispiele dafür nannte er das eigene Diversity-Referat oder den „Meritus“, ein Preis für homosexuelle Unternehmer: „Wir sind für eine offene Gesellschaft.“ Und diese Vielfalt schätze man gerade auch bei den eigenen Mitgliedern. „Seit Präsidentin Jank in Wien verantwortlich ist, hat sich vieles massiv geändert“, so Stuller. Die Wirtschaft sei von sich aus offener als die Gesamtgesellschaft.

Gegen schwule Netzwerke in der Wirtschaft trat hingegen Manuel Bräuhofer von der Grünen Wirtschaft ein: Man müsse die Wirtschaftspartner nach der Leistung aussuchen, nicht nach der sexuellen Orientierung: „Ich gehe nicht zu einem schwulen Arzt, nicht zu einem schwulen Bäcker, nicht zu einem schwulen Fleischer – weil ich das alles nicht brauche.“

Einig waren sich die Delegierten in einem Punkt: Die 20.000 bis 40.000 in der Kammer organisierten lesbischen oder schwulen Unternehmer sind eine Zielgruppe, die nicht vernachlässigt werden darf.

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