Mittwoch, 24. April 2024
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Hat Firefox einen Schwulenhasser als Chef?

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Die Mozilla Foundation, die unter anderem den beliebten „Firefox“-Browser herausgibt, ist in der Kritik: Ihr neuer Geschäftsführer Brendan Eich hat eine Initiative unterstützt, die erfolgreich für ein Verbot der Ehe-Öffnung für Lesben und Schwule in Kalifornien gekämpft hat

Der 52-jährige Eich hat im Jahr 2008 für die Initiative „Proposition 8“ 1.000 Dollar gespendet. Öffentlich wurde diese Spende im Jahr 2012 – und sorgte für einen Shitstorm auf Twitter. Eich ging auf die Kritik nicht ein. In seinem Blog schrieb er nur, er sei sein ganzes Leben lang immer höflich gegenüber anderen Menschen gewesen und niemand, der trotz seiner privaten politischen Überzeugungen jemanden hasse oder über andere Leute urteile.

Doch die Ernennung von Brendan Eich zum Geschäftsführer der Mozilla Foundation bringt das Thema erneut an die Öffentlichkeit. Ein Entwickler hat angekündigt, nicht mehr für Mozilla zu arbeiten.

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Das schwule Entwicklerehepaar Hampton und Michael Catlin hat zum Boykott von Mozilla aufgerufen: „Wir waren schockiert, als wir heute lasen, dass Brendan Eich zum Mozilla-CEO ernannt worden ist. Als homosexuelles Paar waren wir in Kalifornien bis vor kurzem nicht in der Lage zu heiraten“ – und das hat Brandon Eich mit seiner Spende unterstützt. Der App-Entwickler Rarebit hat bereits angekündigt, die Arbeit an Apps für den Firefox Marketplace einzustellen.

Das Unternehmen versucht nun, die Wogen zu glätten. In einer Aussendung heißt es, Diversität sei ein wichtiger Teil der Mozilla Foundation. So biete man beispielsweise bei der Krankenversicherung schwulen und lesbischen Angestellten die gleichen Rechte wie verheirateten heterosexuellen.

Auch Brendan Eich scheint die Botschaft verstanden zu haben: In einem Blog-Eintrag entschuldigt er sich zumindest indirekt für die Spende und bekennt sich zu gleichen Rechten für Lesben und Schwule.

„Es tut mir leid, dass ich Menschen wehgetan habe“, heißt es in dem Blog-Eintrag. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass Mozilla ein Ort ist und bleibt, der alle einschließt und unterstützt, unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Alter, Rasse, ethnischer Herkunft, wirtschaftlichem Status oder Religion“, so der Herr über Firefox weiter. Eine klare Distanzierung von der Spende gibt es von Eich aber nicht.

Mittlerweile sollen auch drei Aufsichtsräte von Mozilla wegen der Bestellung von Brenan Eich das Unternehmen verlassen haben. Das berichtet das „Wall Street Journal“. Mozilla hat die Umbesetzung des Board of Directors bestätigt, den Bericht der Zeitung jedoch dementiert.

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