Freitag, 19. April 2024
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Machtwort des Vatikan: Transsexueller darf kein Taufpate sein

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Ein Transsexueller kann kein guter Katholik sein – deshalb darf er auch nicht Taufpate werden. Zu diesem Schluss kam die Glaubenskongregation im Vatikan nun in einem Fall, der Spanien seit Wochen bewegt.

Denn Alex Salinas ist ein gläubiger Katholik. Deshalb wollte der 21-Jährige Transmann auch Taufpate seines Neffen werden. Zunächst lehnte der örtliche Pfarrer im südspanischen San Fernando Salinas ab – und bekam zunächst Rückendeckung von Rafael Zornoza Boy, Bischof von Cádiz und Ceuta. Der Lebensstil des Transsexuellen sei nicht katholisch, machte er in spanischen Medien klar.

Doch diese herzlose Entscheidung empörte die spanische Öffentlichkeit. In einer Online-Petition forderten 35.000 Spanier die Kirche auf, diese Entscheidung zurückzunehmen. Außerdem sagte die Mutter des Kindes die für September geplante Taufe ab. Sie wolle den Buben nicht taufen lassen, bis ihr Bruder Taufpate sein dürfe.

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Der Bischof beugte sich Anfang August zunächst dem Druck. Gleichzeitig ließ er seine Entscheidung durch die Glaubenskongregation im Vatikan überprüfen. Diese setzt nun einen Schlussstrich unter die Diskussion: „Es ist offensichtlich, dass diese Person kein Leben führt, das den Grundsätzen des Glaubens und den Anforderungen an das Patenamt entspricht“, erklärte die Glaubenskongregation nun Bischof Rafael Zornoza Boy.

Diskriminieren will die Kirche Alex Salinas mit dieser Entscheidung aber nicht. Als Transsexueller bringe er lediglich nicht die Voraussetzungen mit, die für einen Taufpaten notwendig seien. Er habe wegen seiner Geschlechtsidentität eine „gegensätzliche Haltung“ zu den moralischen Grundsätzen der Kirche.

Für Salinas ist das eine bittere Entscheidung: Auf Facebook kündigte er an, mit der römisch-katholischen Kirche brechen zu wollen. Er schrieb, ihm sei deutlich geworden, dass seine Glaubensgemeinschaft ihn nicht mehr akzeptiere. Er empfinde deshalb „Ekel, Zorn, Traurigkeit, Wut“.

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