Der 78-jährige Nino Esposito und sein zehn Jahre jüngerer Partner Drew Bosee aus Pittsburgh wollen heiraten – doch das können sie nicht. Denn rein rechtlich sind die beiden Vater und Sohn.
Denn bevor die Welle der Ehe-Öffnung die Vereinigten Staaten erreichte und das historische Urteil des Obersten Gerichtshofs die Ehe im gesamten Land öffnete, war es für schwule und lesbische Paare oft schwer, sich gegenseitig rechtlich abzusichern.
In der Vergangenheit hat deshalb immer wieder ein Partner den anderen adoptiert, um beim Ehe- oder Steuerrecht als Familienangehöriger zu gelten. Und genau das wurde Esposito und Bosee nun zum Verhängnis. Denn als sie die Adoption durchführten, dachten sie nicht, dass die Ehe noch geöffnet wird, solange sie leben.
„Es ist irgendwie ironisch, dass wir gedacht haben, durch die Adoption einen Vorsprung zu bekommen“, erinnert sich Bosee gegenüber der „Pittsburgh Post Gazette“ . Doch der entpuppt sich nun als Nachteil: Ein Richter hat den Antrag, die Adoption der beiden Männer aufzuheben, damit sie heiraten können, abgelehnt. Er habe nicht die Kompetenz dazu, sagte er dem enttäuschten Paare.
Nun wird die Politik aktiv: Senator Bob Casey hat einen Brief an US-Justizministerin Loretta Lynch geschrieben und sie darin gebeten, das Ministerium möge Richtlinien für Fälle wie diesen herausgeben.
Der Fall selbst hat den Senator tief bewegt: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, eine Adoption zu beantragen, nur um jemanden, den ich liebe, im Krankenhaus sehen zu können“, so Casey. Er war sich nicht bewusst, dass „Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender das so machen“.
Eine Antwort des US-Justizministeriums steht noch aus. Und nicht nur Nino Esposito und Drew Bosee hoffen, dass die Beamten zu ihren Gunsten entscheiden – damit die langjährigen Liebenden ihren Lebensabend als Ehepaar verbringen können.