Freitag, 29. März 2024
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Elton John für italienischen Spitzenpolitiker ein „Nazi“

Weil er zwei Kinder mit Hilfe einer Leihmutter bekommen hat

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Wenn in Italien morgen im Senat die Einführung von Eingetragenen Partnerschaften diskutiert wird, geht es auch um eine Liberalisierung des Adoptionsrechts.

Doch genau damit haben einige italienische Politiker ein Problem – und vergessen dabei auch einmal die Würde ihres Amtes. Das musste jetzt auch Sir Elton John feststellen, der vom Vizepräsident des Senates als Nazi bezeichnet wurde.

Über Elton John und die Leihmutter seiner Kinder: „Bäuche zum Vermieten“

Sir Elton John und sein Partner David Furnish haben mit Hilfe von Leihmüttern ihre beiden Söhne Zachary und Elijah auf die Welt gebracht. Für Maurizio Gasparri, Vizepräsident des Senates, ein Frevel: In einem Interview mit Radio 24.

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„Wenn man mit Bäuchen zum Vermieten anfängt kommt man leicht zu Eugenik und Nazismus“, so der Politiker über den Sänger: „Was er getan hat, war die Selbstverliebtheit eines reichen, arroganten Mannes, der die Verzweiflung anderer Menschen ausgenutzt hat“, so der ehemalige Neofaschist.

Für den Innenminister ist Leihmutterschaft ein „Sexualverbrechen“

Zuvor hatte auch schon Angelino Alfano, Innenminister und Vorsitzender der rechtskonservativen „Nuovo Centrodestra“ (NCD), Leihmutterschaft als „Sexualverbrechen“ bezeichnet.

Mit ihrer ablehnenden Haltung zur Stiefkindadoption versuchen konservative italienische Politiker die Einführung der Eingetragenen Partnerschaft für homosexuelle Paare zu verhindern. Letzte Woche haben katholische Senatoren der regierenden Mitte-Links-Partei „Partito Demokratico“ (PD) von Ministerpräsident Matteo Renzi vorgeschlagen, dass homosexuelle Paare nachweisen sollen, dass sie für ihre Kinder keine Leihmutter in Anspruch genommen haben.

Sollte ihnen dieser Nachweis nicht gelingen, könnte der nicht-biologische Elternteil das Kind nicht adoptieren. Dem Paar könnte das Kind dann weggenommen werden, es könnte zur Adoption freigegeben werden, und den ehemaligen Eltern könnten bis zu zwei Jahre Haft oder einer Geldstrafe von einer Million Euro drohen. Lesben- und Schwulenverbände haben diesen Vorschlag empört zurückgewiesen.

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