Freitag, 19. April 2024
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Poppers bleibt in Großbritannien legal

Neues Anti-Drogen-Gesetz betrifft die kleinen Fläschchen gar nicht

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Da ging offenbar etwas schief: Poppers bleibt in Großbritannien offenbar nicht verboten, wie es die Regierung mit einem neuen Gesetz über psychoaktive Substanzen plante. Dafür sei es nicht gefährlich genug, erklärt das Beratungsgremium der Regierung.

Gesundheitsministerium ging davon aus, das Poppers unter das neue Drogengesetz fällt

Zunächst ging das britische Gesundheitsministerium davon aus, dass Poppers unter das neue Gesetz falle, das auch zahlreiche weitere Substanzen, die bis dahin legal erhältlich waren, verbietet. Dieses Gesetz tritt im April in Kraft, danach wären Besitz und Verkauf von Poppers illegal gewesen. Nach einem Aufschrei aus der britischen Schwulenszene versprach das Ministerium, Poppers nachträglich wieder zu legalisieren.

Doch das dürfte gar nicht notwendig sein. Denn Poppers falle gar nicht unter das Gesetz über psychoaktive Substanzen, macht die beratende Kommission für Drogenmissbrauch (Advisory Council on the Misuse of Drugs/ACMD) jetzt klar: „Die einvernehmliche Position der ACMD ist, dass eine psychoaktive Substanz eine direkte Wirkung auf das Gehirn hat und Substanzen, die periphäre Effekte haben – wie jene, die Alkylnitrit hervorruft – nicht direkt das Zentralnervensystem stimulieren oder unterdrücken“, heißt es in einem Bericht.

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Poppers für Experten zu ungefährlich, um unter das Drogengesetz zu fallen

Nach Ansicht des Gremiums „fallen Alkylnitrite (‚Poppers‘) nicht unter die aktuelle Definition einer ‚psychoaktiven Substanz‘ laut Gesetz über psychoaktive Substanzen aus dem Jahr 2016“. Deshalb sehe das ACMD auch „keine Notwendigkeit einer Ausnahmeregelung“.

Weiters wiederholte die Kommission ihre Ansicht aus dem Jahr 2011, wonach der Missbrauch von Poppers „nicht in der Lage ist, zu ‚schädlichen Auswirkungen, die zu einem sozialen Problem führen können‘ nach Paragraph 1 des Gesetzes“ zu führen.

Das neue Gesetz verbietet die Produktion, Verteilung oder den Besitz jeder Substanz, die einen psychoaktiven Effekt bei Menschen hervorrufen kann. Das Gesetz ist so weit gefasst, dass es Nahrungsmittel, Alkohol, Nikotin, Koffein und medizinische Produkte explizit ausschließt, um Irrtümer zu vermeiden.

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