Freitag, 29. März 2024
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‚Ich werde dich als Menschen und Vertrauten vermissen‘

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In einer sehr emotionalen Trauerfeier nahmen Angehörige, Freunde und Wegbegleiter am Samstag Abschied von Guido Westerwelle. Unter den Teilnehmern war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die eine sehr persönliche Rede hielt.

Obwohl Westerwelle evangelisch war, fand die Trauerfeier als ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Basilika Sankt Aposteln in der Kölner Innenstadt statt. Gestaltet wurde die Feier von der Familie um Westerwelles Witwer Michael Mronz. Im Altarraum standen ein brauner Holzsarg und ein großes Portrait, das den Verstorbenen zeigte.

Zu dem Gottesdienst kamen unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Innenminister Thomas de Maizière, die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und FDP-Chef Christian Lindner. Auch andere Prominente wie der ehemalige Boxprofi Henry Maske war unter den Gästen.

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Deutschland habe, so die Kanzlerin, einen „besonderen Menschen und Politiker verloren“. Westerwelle sei ein „durch und durch leidenschaftlicher Liberaler“ gewesen, sein „viel zu früher Tod“ ein „herber Einschnitt“ gewesen.

Die Nachricht von Westerwelles Tod habe sie „vollkommen unvermittelt“ getroffen, erklärte die Bundeskanzlerin. „Ich werde dich als Menschen und Vertrauten vermissen“, so Merkel weiter: „Du wirst sehr fehlen.“ Sie erinnerte sich in ihrer Rede an viele persönliche und offizielle Begegnungen mit dem Verstorbenen, wie den ersten offiziellen Auftritt als Paar von Guido Westerwelle und seinem späteren Mann Michael Mronz zu ihrem 50. Geburtstag im Jahr 2004.

„Ich habe nicht glauben können und glauben wollen, dass es Guido Westerwelle tatsächlich nicht vergönnt sein sollte, sein zweites Leben – das nach der Politik – in seiner Stiftung, mit seinem Mann Michael Mronz, leben zu dürfen, genießen zu können, auszukosten, wie er es sich erträumt hatte“, so Merkel weiter.

Lob für Westerwelle und Trost an seinen Partner kam auch vom katholischen Prälaten Karl Jüsten, der den Verstorbenen von klein auf kannte. Er würdigte ihn als „verlässlichen, sich sorgenden und positiv denkenden“ Menschen. Er sei selbstbewusst, vielleicht auch selbstsicher, jedoch auch ein Suchender gewesen: „Er suchte Anerkennung, Liebe und Geborgenheit.“ Diese habe er vor allem bei seinem Mann Michael Mronz gefunden: „Wer euch beide zusammen erlebte, spürte, dass sich da zwei Menschen lieben und füreinander einstehen“, so der Prälat

Die Lesund trug während der Trauerfeier die Schauspielerin Veronika Ferres vor. Die Sängerin Vicky Leandros, mit der Westerwelle befreundet war, sang auf der Trauerfeier das Lied „Ich liebe das Leben“ mit verändertem Text: „Schön war die Zeit mit dir. Wir wissen, du liebst das Leben. Und weinen wir heute sehr um dich, du bleibst im Herzen sicherlich“, sang Leandros.

Nach dem Gottesdienst wurde Guido Westerwelle auf dem Kölner Melaten-Friedhof unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestattet. Er war am 18. März im Alter von 54 Jahren an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung verstorben.

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