Ihren ersten öffentlichen Auftritt nach ihrer Geschlechtsanpassung hatte die Regisseurin Lilly Wachowski am Samstag bei der Verleihung der 27. GLAAD Media Awards in Los Angeles. Der Preis ehrt jedes Jahr Film- und Fernsehproduktionen, die sich besonders für eine faire Darstellung sexueller Minderheiten eingesetzt haben.
Lilly Wachowski und ihre ebenfalls transgender Schwester Lana wurden für ihre Netflix-Serie „Sense 8“ ausgezeichnet. In der Serie, die sehr stark gesellschaftspolitische Fragen in aller Welt behandelt, gibt es zwei LGBT-Hauptfiguren: Die Trans-Aktivistin Nomi Marks aus San Francisco und den nicht geouteten mexikanischen Schauspieler Lito Rodriguez.
Für die 48-jährige Wachowski war es der erste öffentliche Auftritt als Frau. Im letzten Monat hatte sie sich in einem offenen Brief als transgender geoutet, knapp vier Jahre nach ihrer Schwester: Lana hatte sich im Juni 2012 in einem Promotionvideo für „Cloud Atlas“ erstmals als öffentlich als transgender geoutet.
In ihrer Dankesrede gab sie einen Hinweis darauf, warum: Ein britisches Boulevardmagazin bekam sein Fett ab – offenbar wollte es Wachowski gegen ihren Willen outen, dem kam sie durch den offenen Brief zuvor.
Wachowski brillierte mit einer humorvollen und sensiblen Dankesrede. Darin sprach sie unter anderem von den „inneren Monstern und der Gewalt, die wir uns selbst antun, wenn wir zu viel Angst davor haben, uns selbst zu sein“.
Bekannt wurden die Wachowski-Schwestern durch die „Matrix“-Trilogie, die sie noch als Brüder Larry und Andy drehten.
Zu den weiteren Preisträgern des Abends gehörten unter anderem die TV-Serien „I am Cait“ und „Transparent“. Bei den Filmen gingen die Preise an das lesbische Liebesdrama „Carol“ und der Musikerinnenbiografie „Bessie“ mit Queen Latifah. Unter den ausgezeichneten Personen waren Schauspelerin und Sängerin Demi Lovato, die mit dem „Vanguard Award“ ausgezeichnet wurde, und „Orange is the new Black“-Darstellerin Ruby Rose.