Dienstag, 23. April 2024
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Bangladesch: al-Kaida bekennt sich zu Mord an LGBT-Aktivisten

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Eine lokale Terrorgruppe, die al-Kaida nahesteht, hat sich zum Anschlag auf einen der führenden LGBT-Aktivisten von Bangladesch bekannt. Der 39-jährige Xulhaz Mannan wurde am Montag gemeinsam mit seinem Freund Mahbub Tonoy von einer Gruppe junger Männer grausam in seiner Wohnung ermordet. Er war der Herausgeber von „Roopbaan“, der ersten LGBT-Zeitschrift des Landes.

In sozialen Netzwerken brüstet sich die Gruppe Ansar-al Islam mit dem Doppelmord. In dem Bekennerschreiben heißt es, Mannan und Tonoy seien „Pioniere in der Ausführung und Bewerbung von Homosexualität“ gewesen: „Sie haben seit 1998 Tag und Nacht daran gearbeitet, Homosexualität in der Bevölkerung zu bewerben, mit der Hilfe ihrer Meister, den US-Kreuzzüglern und ihrer indischen Helfer“.

Echtheit des Bekennerschreibens unsicher

Doch die Behörden sind sich nicht sicher, wie sie das Bekennerschreiben einschätzen sollen. In der Vergangenheit habe sich Ansar-al Islam immer wieder zu Taten bekannt, die die Gruppe erwiesenermaßen nicht verübt hatte, betonte die Polizei. Allerdings sei sie für einige islamistisch motivierte Morde tatsächlich verantwortlich.

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Mittlerweile hat die Polizei Aufnahmen einer Überwachungskamera veröffentlicht: Sie zeigen, wie sechs Männer vom Tatort fliehen. Sie konnten bis jetzt noch nicht identifiziert werden. Auch soll eine Tasche der mutmaßlichen Täter sichergestellt worden sein.

Geplanter Anschlag sollte Lesben und Schwule in Angst versetzen

Die Angreifer hätten den Mord lange geplant, vermutet Chefermittler Mohammed Iqbal: Sie dürften ihr Opfer mehrere Tage beobachtet haben. Drei Täter ermordeten Mannan und Tonoy dann in dem Apartment, in dem er seit acht Jahren lebte. Drei weitere standen vor dem Gebäude Wache. Bei der Flucht verletzten sie einen 18-jährigen Wachmann.

Mit gezielten Anschlägen auf liberal oder säkular denkende Menschen versuchen Islamisten in Bangladesch, ein Klima der Angst zu schaffen. Mannan ist der erste LGBT-Aktivist in dem Land, der von Terroristen umgebracht wurde. Zuvor wurden Blogger oder Universitätsprofessoren zu Zielscheiben der Islamisten.

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