Freitag, 29. März 2024
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„Grausam und herzlos“: Lebenslange Haft für Jerusalem-Pride-Mörder

Gericht will verhindern, dass Yishai Schlissel jemals wieder freikommt

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Weil er im Jahr 2015 bei der Jerusalem Pride ein 16-jähriges Mädchen ermordet hat, muss der ultraorthodoxe Jude Yishai Schlissel nun lebenslang ins Gefängnis. Schlissel habe keinerlei Reue gezeigt, sei grausam und herzlos, urteilten die Richter.

Zusätzlich zu seiner lebenslangen Haft wurde der 40-jährige Schlissel zu zusätzlich 31 Jahren Gefängnis verurteilt. „Diesem gefährlichen Menschen kann es nicht länger gestattet werden, auf den Straßen Jerusalems oder anderswo herumzulaufen“, so das Urteil. Die Schuldfrage wurde schon im April geklärt. Nun haben die Richter über das Strafmaß entschieden.

Wie auch zuvor lehnte es Schlissel ab, mit einem Rechtsbeistand vor Gericht zu erscheinen, da er dessen Legitimität nicht anerkenne. Im Prozess sagte er, dass er mit dem Mord Gottes Wille erfüllt habe.

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Bei dem Messerangriff im Sommer 2015 starb die 16-jährige Shira Banki, fünf weitere Menschen wurden verletzt. Die Tat sorgte in ganz Israel für Bestürzung: Präsident Reuven Rivlin sprach von einem „schrecklichen Hassverbrechen“.

Es ist nicht das erste Mal, dass Yishai Schlissel durch seinen Hass auf Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender auffiel: Bereits im Jahr 2005 hat er beim Jerusalem Pride drei Menschen mit einer Stichwaffe angegriffen und verletzt.

Damals wurde er zu zwölf Jahren Haft verurteilt, die Strafe wurde dann auf zehn Jahre verkürzt. Drei Wochen vor dem erneuten Anschlag kam Schlissel frei. Das Gericht kritisierte deshalb auch die Polizei, weil sie die Gefahr, die von dem 40-Jährigen ausging, nicht richtig einschätzte. In Interviews nach seiner Freilassung hatte bereits gegen die Jerusalem Pride gehetzt.

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