Freitag, 19. April 2024
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Berlin: Schwulenfeindlicher Übergriff in der Motzstraße

Polizei konnte mutmaßlichen Täter schnell festnehmen.

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In Berlin ist in der Nacht auf Samstag ein 29-Jähriger mitten im Nollendorfkiez, dem Zentrum der schwulen Szene, homophob beleidigt und angespuckt worden. Das meldet die Berliner Polizei.

Demnach wurde der Mann kurz nach Mitternacht vor einem Lokal in der Motzstraße von einem Unbekannten beschimpft, beleidigt und angespuckt. Daraufhin alarmierte er die Polizei. Diese fand in der Nähe des Tatorts den mutmaßlichen Täter, einen 25-Jährigen.

Die Polizei stellte seine Personalien fest und nahm den Mann vorläufig fest. Nach einer Blutentnahme wurde er wieder entlassen. Der Polizeiliche Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) Berlin hat die Ermittlungen gegen den 25-Jährigen aufgenommen.

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In der Motzstraße im Berliner Bezirk Schöneberg befinden sich einige der bekanntesten Lokale der Berliner Schwulenszene. Neben Cruising-Lokalen wie der „Scheune“ oder „Tom’s Bar“ gibt es fort auch Szenebars wie die „Heile Welt“ oder den „Hafen“.

Zahl der homophoben Übergriffe in Berlin steigt

In den letzten Wochen haben sich homophobe Angriffe in Berlin gehäuft: So gab es vor zwei Wochen zwei Angriffe im beliebten Cruising-Gebiet im Tiergarten. Mitte August wurde ein 19-Jähriger in Frauenkleidung von einem Unbekannten in den Bauch getreten. Ebenfalls am Alexanderplatz sind zwei Wochen zuvor drei schwule Männer wegen ihrer sexuellen Orientierung mit Pfefferspray und Faustschlägen attackiert worden.

Der aktuellen Kriminalstatistik der Berliner Polizei zufolge ist die Hasskriminalität gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transgender ist im letzten Jahr um mehr als 30 Prozent gestiegen. Die meisten Anzeigen gab es in den Bezirken Mitte mit 27, Tempelhof-Schöneberg mit 23 und Friedrichshain-Kreuzberg mit 16.

Von den gemeldeten Fällen waren 38 Taten Gewaltdelikte. Verglichen mit dem Jahr zuvor sind die Gewaltdelikte gegen sexuelle Minderheiten um fast 50 Prozent angestiegen. Gesunken ist hingegen die Aufklärungsquote: Sie lag im letzten Jahr bei 42 Prozent, im Jahr zuvor konnten noch 55 Prozent der Täter ermittelt werden.

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