Donnerstag, 18. April 2024
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Suizid von Berliner Pirat Claus-Brunner: Hat er vorher einen Mann ermordet?

Die Umstände des Todes werfen immer mehr Fragen auf

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Gerwald Claus-Brunner, bisexueller Abgeordneter der Berliner Piratenpartei, ist tot. Er hat sich in seiner Wohnung das Leben genommen. Über die näheren Umstände seines Todes gibt es jetzt neue Erkenntnisse. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll er sich zuvor an einem Mann vergangen und ihn getötet haben.

Letzter Tweet am Freitag, mysteriöser Brief am Montag

Die Leiche des 44-Jährigen wurde am Montag in seiner Wohnung im Berliner Stadtteil Steglitz gefunden. Todesursache soll ein Stromschlag gewesen sein. Wann er sich das Leben genommen hat, ist unklar. Seinen letzten Tweet hatte er am Freitag geschrieben. Er schrieb: „Echter Kacktag heute, übertrifft sämtliche schlechten tage die ich je erlebt habe bisher. Hoffe das Wochenende machts besser.“

Am Montag sei dann ein Brief im Abgeordnetenbüro von Claus-Brunner angekommen, in dem er geschrieben hatte, dass er bereits tot sei, wenn dieser Brief geöffnet werde. Daraufhin habe ein Mitarbeiter die Polizei informiert, so Bruno Kramm, Chef der Berliner Piraten, gegenüber dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

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Zweite Männerleiche: Missbraucht und ermordet?

Diese öffnete gegen 14.00 Uhr die Wohnung des Politikers. Neben Claus-Brunner wurde auch eine zweite Männerleiche in der Wohnung gefunden. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, soll es sich um einen 29-Jährigen handeln. Nach Informationen der „Welt“ sollen sich die beiden Männer seit fünf Jahren gekannt haben. Es soll sich um einen früheren Kollegen gehandelt haben, der seit Monaten von Claus-Brunner gestalkt wurde.

Nach Informationen der Boulevardzeitung soll Claus-Brunner den Mann in dessen Wohnung im Bezirk Wedding getötet haben. Der Zeitung zufolge hat er sich zuvor an ihm vergangen. Dafür gab es aber keine Hinweise durch die Obduktion. Gestorben ist das Opfer bereits vor einigen Tagen durch stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper, ergab die Autopsie. Anschließend soll Claus-Brunner die Leiche in seine eigene Wohnung gebracht haben. Der Mann soll „eher klein und zierlich“ gewesen sein. Danach soll sich der Abgeordnete selbst getötet haben.

Claus-Brunner litt unter der Trennung von seinem Freund

Zunächst war vermutet worden, dass eine unheilbare Krankheit der Grund für den Selbstmord von Gerwald Claus-Brunner gewesen ist. Medienberichten zufolge hätte er nur noch ein Jahr zu leben gehabt. Gegenüber dem rbb sagte Kramm außerdem, dass Gerwald Claus-Brunner offenbar unter der Trennung seines langjährigen Freundes, eines Psychologen, gelitten hatte.

Unterdessen hat auch die Polizei bestätigt, dass es sich beim Tod des Piraten-Politikers um einen Suizid handelt. „Die heutigen durchgeführten Obduktionen ergaben, dass der 44-jährige Wohnungsmieter sich selbst das Leben genommen hatte“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.

Seinen eigenen Tod hatte der Abgeordnete der Piratenpartei offenbar bereits vor drei Monaten angekündigt. In seiner letzten Rede vor dem Berliner Abgeordnetenhaus am 23. Juni sagte Claus-Brunner: „Ihr werdet auch in der laufenden Legislatur für mich am Anfang irgendeiner Plenarsitzung mal aufstehen dürfen und eine Minute still schweigen.“

Gerwald Claus-Brunner, unter den Piraten auch als „Faxe“ bekannt, war vor allem wegen seiner stattlichen Erscheinung bekannt: Der knapp zwei Meter große Mann erschien immer in Latzhose und mit Kopftuch. Auf seiner Webseite beschrieb sich der ehemalige Zeitsoldat, der eine Ausbildung als Elektriker und Mechatroniker hatte, als „95 Prozent schwul, 5 Prozent hetero“.

Wie sämtliche Medien berichtet GGG.at nicht über Selbsttötungen – außer, sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Dadurch wollen wir keinen Anreiz zur Nachahmung geben. Wenn Sie selbst depressiv sind, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge unter http://www.telefonseelsorge.at/ oder der österreichweiten Rufnummer 142.

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