Freitag, 26. April 2024
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Homophober Kardinal entschuldigt sich bei LGBT-Community

Warum hat der Erzbischof von Mexiko seine Meinung so gravierend geändert?

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Einer der homophobsten Kardinäle Mexikos scheint seine Sichtweise gegenüber Lesben und Schwulen geändert zu haben – und sich für einige seine Aussagen zu entschuldigen.

In der Vergangenheit hat Kardinal Norberto Rivera Carrera, Erzbischof von Mexiko-Stadt, die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Mexiko unter anderem als „schrecklichen Stich in den Rücken“ verurteilt und homosexuelle Mexikaner aufgefordert, keinen Sex zu haben.

„Analverkehr führt zu Inkontinenz“

In der katholischen Wochenzeitung „Desde La Fe“ wurde sogar vor sehr eindringlich vor Analverkehr gewarnt: „Der menschliche Körper ist nicht für homosexuelle Partnerschaften geschaffen“, war letzten Sommer in dem Blatt, für das der Erzbischof letztverantwortlich ist, zu lesen.

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Und weiter hieß es in der katholischen Wochenzeitung: „Der Anus des Mannes ist nicht dafür geschaffen zu empfangen, sondern nur auszuscheiden. Seine Schleimhaut ist empfindlich, sie reißt leicht und kann dann nicht vor äußeren Einflüssen schützen, die Infektionen hervorrufen können. Derjenige, der penetriert, verletzt den Anus ernsthaft und verursacht Blutungen, Infektionen und eventuell Inkontinenz, nachdem das Loch durch die ständigen Dehnungen seine Fähigkeit verliert, sich zu schließen.“

Erzbischof von Mexiko entschuldigt sich für „unpassende Ausdrücke“

Doch das soll nun der Vergangenheit angehören. In Namen der Erzdiözese hat er um Vergebung gebeten, falls er „unpassende Ausdrücke“ für die LGBT-Community verwendet hätte. Rivera Carrera fügte hinzu, „sie sollten wissen, dass es nie meine Absicht war, jemanden zu verletzen“.

Und es blieb nicht bei der Entschuldigung: Kardinal Carrera kündigte an, er werde Menschen akzeptieren, „die sich vom gleichen Geschlecht angezogen fühlen“ und das Thema auch innerkirchlich stärker ansprechen. Die Erzdiözese bestätigte außerdem, dass der Erzbischof an der zehnten Tagung der Initiative „Courage Latino“ teilgenommen hat. Diese möchte den geistlichen Beistand für gleichgeschlechtlich liebende Männer und Frauen, die sich auch der römisch-katholischen Kirche zugehörig fühlen, fördern.

Das dürfte die Perspektive des Geistlichen geändert haben. Danach bat der Erzbischof von Mexiko-Stadt die LGBT-Community um Vergebung. „Sie haben mich gefragt, über Menschen, die sich vom gleichen Geschlecht angezogen fühlen und die ins Pfarrhaus kommen, um darüber zu reden. Und ich sehe das nicht nur als einen annehmbaren Vorschlag, sondern als einen absolut notwendigen. Man sollte von Priestern nicht erwarten, dass sie alles wissen, was es zu wissen gibt. Manchmal muss man ihnen auch etwas über ein Thema beibringen“, so Rivera Carrera.

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