Freitag, 29. März 2024
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François Fillon: Wird ein Homo-Gegner der nächste Präsident Frankreichs?

Der konservative Katholik stimmte unter anderem gegen die Legalisierung homosexueller Handlungen

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Der als Außenseiter gehandelte François Fillon hat die erste Runde der Vorwahlen der Konservativen für die Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017 überraschend klar gewonnen. Er konnte 43,5 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Der 62-Jährige war bereits unter Nicolas Sarkozy von 2007 bis 2012 Premierminister. Nun will er Frankreich liberale Wirtschaftsreformen verordnen, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden.

Gesellschaftspolitisch ist Fillon, der als russlandfreundlich gilt, nicht so liberal. Er stimmte in seiner politischen Karriere mehrmals gegen die Rechte sexueller Minderheiten. Außerdem kündigte er an, die Öffnung der Ehe wieder rückgängig zu machen.

Stimmte gegen Legalisierung von Homosexualität

So hat er im Jahr 1981 als einer der jüngsten Abgeordneten Frankreichs im Parlament gegen einen Antrag gestimmt, einvernehmliche homosexuelle Handlungen nicht mehr zu bestrafen. Viel Erfolg hatte er damit allerdings nicht: Ein Jahr später wurde vom Parlament ein Schutzalter von 15 Jahren für einvernehmlichen schwulen oder lesbischen Sex festgelegt.

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Weiters stimmte der stramme Katholik Fillon mit gegen die Öffnung der Ehe. Wie der „Telegraph“ berichtet, hat er im November 2012 angekündigt, die Ehe-Öffnung rückgängig zu machen, wenn er an die Macht kommen sollte. Diese Aussage hat er mittlerweile zurückgenommen. Auch ist der fünffache Vater dagegen, lesbischen Paaren oder Single-Frauen die Möglichkeit zur künstlichen Befruchtung zu geben.

Liberaler Gegenkandidat schon abgeschlagen

Fillons abgeschlagener Gegenkandidat bei den Vorwahlen der französischen Konservativen ist der ehemalige Premierminister Alain Juppé. Er konnte zumindest 27,4 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Der 71-Jährige Bürgermeister von Bordeaux hat sich unter anderem dafür ausgesprochen, gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption zu öffnen. Die Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare möchte Juppé, der einer der beliebtesten Politiker Frankreichs ist, nicht antasten.

Wer auch immer die Vorwahlen der Konservativen am kommenden Sonntag gewinnt – er hat gute Chancen, Ende April 2017 in die Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahl zu kommen. Dort trifft er dann vermutlich auf Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National. Sollte sie gewinnen, sieht es für die Rechte sexueller Minderheiten in Frankreich zukünftig wahrscheinlich düster aus.

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