Freitag, 19. April 2024
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Gloria Gray: Keine transsexuelle Bürgermeisterin in Bayern

Achtungserfolg für 50-jährige Künstlerin: Sie bekam jede fünfte Stimme

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Zwiesel im niederbayerischen Landkreis Regen bekommt keine transsexuelle Bürgermeisterin. Die Entertainerin Gloria Gray hat bei den Wahlen am Sonntag zwar einen Achtungserfolg erreicht, kommt aber nicht in die Stichwahl.

20 Prozent der Stimmen als Achtungserfolg

Jeder fünfte Wahlberechtigte von Zwiesel gab der 50-Jährigen am Sonntag die Stimme. Für viele Beobachter ist das ein durchaus beachtliches Ergebnis für eine Neueinsteigerin in der Kommunalpolitik. Doch die 20,12 Prozent reichten nicht für die Stichwahl. Der parteifreie Amtsinhaber  Franz Xaver Steininger erreichte 43,3 Prozent der Stimmen, seine CSU-Herausforderin Elisabeth Pfeffer 36,58 Prozent. Zwischen diesen beiden Kandidaten können sich die Bürger der Stadt in zwei Wochen bei einer Stichwahl entscheiden.

Überregionale Aufmerksamkeit erregte der Wahlkampf der knapp 9.500 Einwohner zählenden Gemeinde vor allem wegen der Kandidatur von Gloria Gray. Sie wäre die erste transsexuelle Bürgermeisterin Deutschlands gewesen. Doch reduzieren will sie sich darauf nicht lassen.

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Gloria Gray möchte sich nicht auf ihre Transsexualität reduzieren lassen

Ihr geht es um Engagement in der Stadtgemeinde: „Das, was ich gemacht habe, das war nötig. Einfach für mich, um leben zu können. Und ich bitte darum, auf den Menschen zu schauen und sich mit dem Menschen zu beschäftigen“, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk (BR). Die meisten Einwohner von Zwiesel haben das verstanden: Den meisten Menschen im Ort ist die Geschlechtsanpassung mittlerweile egal. Sie sehen in Gloria Gray die ehemalige Wirtin und kennen ihre große Verwandtschaft, berichtet der BR weiter.

Gloria Gray kam vor sechs Jahren aus München nach Zwiesel zurück, um ihre kranken Eltern zu pflegen. Nach deren Tod blieb sie in der Kleinstadt, eröffnete hier ein Kultur-Café. Unter anderem Cleo Kretschmer, Marianne Sägebrecht und Lilo Wanders standen auf dessen Bühne. Ihrer Heimatstadt will sie weiter treu bleiben. „Die Bäume, die Luft, die Ruhe, das gibt mir so viel Kraft und das möchte ich auch anderen Menschen vermitteln, damit sie herkommen. Der Bayerische Wald ist mein Nest geworden, und da bleibe ich auch“, sagt sie der „Süddeutschen Zeitung“ in einem Interview.

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