Freitag, 29. März 2024
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Schwulenfeindlicher Angriff in Berlin-Neukölln

Zwei Männer wurden an einer U-Bahn-Station angegriffen

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In der Nacht auf Sonntag sind im Berliner Bezirk Neukölln zwei Männer in einer U-Bahn-Station zuerst schwulenfeindlich beschimpft und dann verletzt worden. Sie zeigten die Tat am darauffolgenden Nachmittag an.

Zunächst beschimpft, dann getreten

Die Tat ereignete sich in der U8-Station Boddinstraße, die in der Nähe des bekannten Berliner Clubs SchwuZ liegt. Demnach wurden die beiden Männer, 28 und 31 Jahre alt, kurz nach ein Uhr früh von einer Gruppe Männern zunächst homophob beleidigt. Dann habe einer der Männer in Richtung des 28-Jährigen getreten und ihn am Unterarm getroffen. Die beiden Opfer verließen daraufhin die Station. Die Verletzung musste medizinisch nicht versorgt werden.

Nähere Angabe zu den mutmaßlichen Tätern machte die Polizei nicht. Die Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin übernommen.

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Zahl der Übergriffe steigt kontinuierlich an

Die Zahl der homo- und transphoben Gewaltdelikte in Berlin ist in den letzten Monaten stark gestiegen. Das Anti-Gewalt-Projekt Maneo zählte im Jahr 2015 insgesamt 259 Taten mit homo- oder transphobem Hintergrund. Dazu gehören auch strafrechtlich nicht relevante Beschimpfungen.

Die Aufklärungsquote der Polizei ist in diesem Zeitraum gesunken. Sie lag im letzten Jahr bei 42 Prozent, im Jahr zuvor konnten noch 55 Prozent der Täter ermittelt werden. Bei Gewaltverbrechen gegen sexuelle Minderheiten sind demnach 94 Prozent der Täter männlich.

Erst Ende November wurde in einem Lokal in Prenzlauer Berg ein Mann in Frauenkleidern mit einem Faustschlag niedergestreckt. Anfang November wurde ein 24-Jähriger im Gesicht verletzt, nachdem ihn zwei Unbekannte an einer Straßenbahnhaltestelle zunächst beschimpft und dann geschlagen hatten.

An die Öffentlichkeit kommen diese Verbrechen unter anderem deshalb, weil die Berliner Polizei in ihren Pressemitteilungen bei Straftaten mit homo- oder transphobem Hintergrund diesen auch bewusst erwähnt. Als eine von wenigen deutschen Städten gibt es in Berlin bei Polizei und Staatsanwalt auch spezielle Ansprechpartner für Betroffene dieser Straftaten.

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