Dienstag, 16. April 2024
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Nach schwulenfeindlichen Attacken: Grüne fordern Konsequenzen

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Nach mehreren schwulenfeindlichen Überfällen fordert nun auch die Bundespolitik Konsequenzen. Der 26-jährige Maximilian R. ist Ende Dezember von mehreren Jugendlichen wegen seiner Homosexualität abgepasst und verprügelt worden. Kurz zuvor gab es in Wien einen ähnlichen Vorfall, der durch ein mutiges Kuss-Foto des damaligen Bundesrats-Präsidenten Mario Lindner öffentlich gemacht wurde.

Dziedzic: „Körperliche Attacken gegen sexuelle Minderheiten haben zugenommen“

„Brutale körperliche Attacken gegenüber LGBTI-Menschen haben im Jahr 2016 zugenommen. Die Hemmschwelle ist gesunken und das ist äußerst alarmierend“, ist die Grüne Bundesrätin Ewa Dziedzic besorgt. „Alle Menschen, egal welche sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sie haben, müssen sich im öffentlichen Raum sicher fühlen und frei bewegen können“, erklärt die offen lesbische Politikerin, die auch LGBTI-Sprecherin ihrer Partei ist.

Aus Angst vor Diskriminierung und Unverständnis bei der Polizei würden viele Betroffene aber keine Anzeige erstatten, so Dziedzic weiter. Sie fordert deshalb Kontaktpersonen bei der Polizei, die auch für LGBT-Themen sensibilisiert sind.

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Keine Statistik, wie viele Lesben, Schwule oder Transgender Opfer eines Hassverberchtens werden

Auf ein weiteres Problem machen die GayCopsAustria, die Vereinigung von LGBT-Polizeibeamten, aufmerksam. Denn Gewaltverbrechen gegen sexuelle Minderheiten werden statistisch nicht gesondert erfasst. Niemand weiß also, wie viele Schwule, Lesben oder Transgender wegen ihrer sexuellen Orientierung zum Opfer einer Gewalttat geworden sind. „Es wird Zeit, diese Straftaten zu erfassen und auch statistisch sichtbar zu machen“, fordern deshalb die GayCopsAustria auf Facebook.

Eine Forderung, die auch von den Grünen unterstützt wird. Man fordere „eine statistische Motiverfassung von Hate Crimes inklusive einer bundesweiten Strategie wie dagegen vorgegangen werden kann“, erklärt Dziedzic. Eine Stellungnahme des Innenministeriums zu dieser Forderung liegt noch nicht vor.

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