Fast zwei Drittel der schwulen und bisexuellen Männer in Großbritannien sind mit ihrem Körper unzufrieden. Das geht aus einer aktuellen Umfrage im Auftrag des britischen Schwulenmagazins „Attitude“ hervor.
59 Prozent der Befragten haben ein Problem mit ihrem Körper
Demnach sind 49 Prozent der Befragten mit ihrem Körper „unzufrieden“, weitere zehn Prozent sagten, sie seien „sehr unzufrieden“. Weniger als ein Viertel der Befragten, 23 Prozent, sagte, sie seien „zufrieden“ und 17 Prozent haben „in keine Richtung starke Gefühle“, was ihren Körper betreffe. Nur ein Prozent sei „sehr glücklich“ mit seinem Körper. Für die Umfrage wurden mehr als 5.000 „Attitude“-Leser befragt.
„Unsere Beziehung zu unserem Körper ist die wichtigste, die wir jemals haben. Es ist eine, die uns intensive Freude bringen kann oder riesigen Stress. Und es ist diejenige, die wir nicht schnell und einfach beenden können“, erklärt „Attitude“-Chefredakteur Matt Cain, warum seine Zeitung die Umfrage gestartet hat.
Jeder vierte Mann mit einer Essstörung ist schwul oder bisexuell
Das Ergebnis deckt sich mit dem, was die National Eating Disorders Association, die sich mit Essstörungen beschäftigt, in den USA schon vor zwei Jahren herausgefunden hat: Demnach ist jeder vierte Mann, der in den Vereinigten Staaten an einer Essstörung leidet, schwul oder bisexuell.
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Der „Adonis-Komplex“ ist behandelbar
Auch leiden viele schwule Männer am „Adonis-Komplex“, wissenschaftlich Muskel- Dysmorphophobie genannt: Sie fühlen sich nicht muskulös genug, um beispielsweise ihren Körper zu zeigen – obwohl die jeden Tag ins Fitnessstudio laufen und oft sehr gut austrainiert sind. Zu den weiteren Symptomen können ein gestörtes Essverhalten gehören, Depressionen oder ein sexuell risikoreiches Verhalten, um sich akzeptiert zu fühlen.
Die Betroffene begeben sich oft nicht in ärztliche Behandlung, oft wissen sie nicht, dass sie unter einer Krankheit leiden, die man psychiatrisch oder psychotherapeutisch behandeln kann. Dabei sind die Störungen der eigenen Körperwahrnehmung mit einer entsprechenden Therapie gut in den Griff zu bekommen.