Freitag, 29. März 2024
HomeNewsChronikNach Berliner Sauna-Brand: Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit

Nach Berliner Sauna-Brand: Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit

Wie konnte es in der Zwischendecke zu einem Brand kommen, und warum konnte der Rauch nicht abziehen?

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Am Sonntagabend hat ein Brand in der Berliner Schwulensauna „Steam Works“ drei Menschen das Leben gekostet. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge sind sie wahrscheinlich in den Einzelkabinen an den Rauchgasen qualvoll erstickt. Ein 48-Jähriger kam schwer verletzt in eine Klinik. Nun ermitteln die Behörden, ob die Sauna in der Kurfürstenstraße alle Brandschutzvorschriften eingehalten hat.

Erste Hinweise auf Fahrlässigkeit als Brandursache

So haben Kriminaltechniker im „Steam Works“ am Vormittag erste Spuren gesichert. Aktuell geht die Polizei nicht von Brandstiftung aus, es gebe jedoch Hinweise auf Fahrlässigkeit als mögliche Brandursache, berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Ausgebrochen war das Feuer vermutlich durch einen technischen Defekt in einer Zwischendecke. Nun müssen die Ermittler herausfinden, welches Material gebrannt hat und wie es dazu kommen konnte.

Die verwinkelte und kleinteilige Konstruktion des ehemaligen „Apollo Splash Club“ erwies sich während des Brandes als todbringende Falle: „Ein Problem war auch, dass der Club sehr dunkel war und aufgrund des Brandes viele Rauchgase entstanden sind, die gar nicht abziehen konnten“, sagte Sven Gerling, Sprecher der Berliner Feuerwehr, dem rbb. Deshalb hätten erst Notausgänge geöffnet werden müssen, um frische Luft in die Räume zu blasen.

- Werbung -

Waren Notausgangs-Schilder im dichten Rauch nicht zu erkennen?

Nach dem Eintreffen der Feuerwehr konnte der Brand relativ schnell gelöscht werden. Die Flammen breiteten sich nicht auf die darüberliegenden Stockwerke des Hochauses in Schöneberg aus. Wie die „Berliner Zeitung“ berichtete, gab es in der frisch renovierten Sauna nach Angaben von Feuerwehrmännern zwar Notausgangs-Schilder, doch diese sollen wegen des vielen Rauches nicht zu erkennen gewesen sein.

Zuständig für den Brandschutz mehr als 2.000 Quadratmeter großen „Steam Works“ ist die Bauaufsicht des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg. Die Feuerwehr hat dabei nur beratende Funktion. Ihre Expertise soll nur „gewürdigt werden“, wenn es um das Festlegen der Brandschutzauflagen geht.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner