Freitag, 29. März 2024
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Wie schwulenfeindlich ist die Porno-Branche?

Warum manche Hetero-Produktionsfirmen keine Darsteller buchen, die auch Schwulenpornos gedreht haben

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Wie schwulenfeindlich ist die heterosexuelle Porno-Industrie? Diese Frage stellt sich nach einem Interview, das ein ehemaliger Darsteller der britischen Tageszeitung „The Independent“ gegeben hat.

Unter dem Namen Danny Wylde hat Christopher Zeidschegg in acht Jahren gut 600 Szenen gedreht. Dabei hatte er Sex mit Männern und Frauen – weil der heute 31-Jährige auch im echten Leben bisexuell ist. Und das wurde für ihn zum Problem.

Viele Firmen wollen keine Darsteller, die Hetero- und Schwulenpornos drehen

Denn viele Produktionsfirmen mögen keine Darsteller, die schwule und heterosexuelle Pornofilme drehen. Nachdem Danny Wylde an einer Gruppenszene teilgenommen hatte, in der er Sex mit Männern und Frauen hatte, setzten ihn einige Firmen beinahe auf ihre schwarzen Listen.

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Sie rechtfertigen das mit dem Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten: In Hetero-Pornos werden normalerweise keine Kondome getestet, aber alle Darsteller regelmäßig getestet. Bei Schwulenpornos war es zu dieser Zeit genau umgekehrt.

Danny Wylde: „Homophobie in der Branche weit verbreitet“

Doch das dürfte nur die halbe Wahrheit sein, glaubt Zeidschegg. „Als mir viele Leute erklärt haben, warum sie gegen ‚Crossover‘-Darsteller sind, hat es sich oft so angehört, als ob es mehr mit Homophobie als mit anderen Gründen zu tun hat“, sagt er dem „Independent“.

„Aber wie auch immer. Menschen haben das Recht, Sex mit jedem zu haben, mit dem sie wollen. Wenn mein Interesse an Männern jemanden abstößt, müssen wir keinen Sex haben“, macht der ehemalige Pornodarsteller klar.

Zeidschegg verließ die Porno-Branche, nachdem er durch die häufige Einnahme von Potenzmitteln an einer Dauererektion litt. Das sei in dem Business weit verbreitet, meint der Ex-Darsteller. „Während den acht Jahren meiner Karriere landete ich drei Mal in der Notaufnahme. Jedes Mal wegen einer Dauererektion. Nach dem dritten Mal hat mit ein Arzt gesagt, wenn ich diese Medikamente weiter nehme, könnte es zu ernsthaften langfristigen Schäden kommen – wie Narbengewebe in meinem Penis, das zu Impotenz führen könnte. Am nächsten Tag habe ich aufgehört, Pornos zu drehen“, erinnert er sich.

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