Dienstag, 23. April 2024
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Solidarität mit Tschetschenien: Heute Regenbogenmarsch in Wien

Treffpunkt ist um 17.00 Uhr bei der Oper, dann geht es weiter zum Parlament

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Heute findet in Wien der Regenbogenmarsch für Menschenrechte statt: Die Community solidarisiert sich mit jenen schwulen Männern, die in Tschetschenien zu Opfern des totalitären Regimes von Ramsan Kadyrow geworden sind.

Zu dem Marsch ruft ein breites Bündnis österreichischer LGBT-Organisationen auf. Treffpunkt für den Protestmarsch ist um 17.00 Uhr bei der Wiener Staatsoper, dann geht es durch die Innenstadt zum Parlament. Dort findet auch die Abschlusskundgebung statt. Sie beginnt mit einer Schweigeminute, während der Blumen auf einen Banner gelegt werden können, der mit dem Hashtag „#chechnya100“ an die verfolgten, gefangenen und ermordeten Schwulen erinnert.

Reden von Russland-Experten und Stimmen der Community

Vor dem Parlament gibt es auch Reden, unter anderem von der Russland-Expertin und Journalistin Susanne Scholl, Gerd Picher von „To Russia With Love Austria“, Mister Fetish Austria Gernot Lindner, Aktivistin Ewa Dziedzic und Marty Huber, die mit der Organisation „Queer Base“ LGBT-Flüchtlingen auch aus Tschetschenien hilft.

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Und auch, wer bei dem Marsch nicht dabei sein kann, kann seine Solidarität mit den verfolgten Schwulen in Tschetschenien zeigen: Einfach ein Selfie mit einem Schild machen, auf dem der Hashtag „#chechnya100“ zu lesen ist. Dieses Bild soll dann dem eigenen Profil auf Facebook, Twitter oder Instagram gepostet werden – inklusive Hashtag auch im Posting-Text.

„Faschistisches Regime macht gezielt Jagd auf schwule Männer“

Unterstützt wird der Regenbogenmarsch von zahlreichen LGBT-Organisationen in ganz Österreich. „Das Ausmaß der Verfolgung hat in den letzten Wochen und Monaten allerdings eine neue Dimension erreicht“, erklärt beispielsweise HOSI-Salzburg-Obmann Josef Lindner. Und Obfrau Gabriele Rothuber fügt hinzu: „In Tschetschenien macht ein faschistisches Regime gezielt Jagd auf schwule Männer und errichtet Konzentrationslager für Homosexuelle, wie es sie seit dem NS-Regime nicht mehr gegeben hat.“

Und auch in Österreich soll der Regenbogenmarsch etwas bewirken: Die Grünen und die SPÖ fordern Innen- und Außenministerium auf zu handeln. „Wo ist eigentlich Außenminister Sebastian Kurz angesichts der anhaltenden Berichte über verfolgte, gefolterte und ermordete Homosexuelle in Tschetschenien?“, fragt Bakri Hallak, Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTI-Organisation SoHo Wien.

Grüne und SPÖ fordern Botschaftsasyl für verfolgte Tschetschenen

Kurz solle „Taten setzen und das Botschaftsasyl für die von Verfolgung bedrohten Homosexuellen ermöglichen“, fordert Hallak. Das fordert auch Ewa Dziedzic, Grüne LGBTI-Sprecherin und Bundesrätin. Kurz habe bereits am 4. April betont, dass er in Kooperation mit EU-Partnern an einer Verifizierung der Vorwürfe arbeite. Seitdem herrscht zu diesem Thema Stille im Außenministerium.

„Beobachten hilft nicht, die brutalen Menschenrechtsverletzungen an schwulen Männern in Tschetschenien sind belegt. In Russland sind sie nicht sicher, deshalb braucht es die Möglichkeit, Asylanträge in Botschaften zu stellen und zwar unbürokratisch und sofort“, so Dziedzic.

Und auch, wer heute in Wien unterwegs ist, kann quasi nebenbei etwas für die verfolgten Schwulen in Tschetschenien tun. Die bekannte Clubdiscothek „Why Not“ sperrt für die Teilnehmer des Regenbogenmarsches bereits ab 20 Uhr auf. Zehn Prozent des gesamten Getränkeumsatzes werden an Hilfsorganisationen gespendet, der Eintritt ist bis Mitternacht frei.

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