Donnerstag, 18. April 2024
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Drei Tote bei Saunabrand: Polizei sucht Verdächtigen

Unbekannter könnte den Brand fahrlässig verursacht haben

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Es war eine der größten Katastrophen in der Geschichte der modernen deutschen Schwulenszene: Am 5. Februar brannte in Berlin-Schöneberg die „Steam Works“-Sauna. Dabei starben drei Menschen. Nun sucht die Polizei nach einem Mann, der den Brand fahrlässig verursacht haben könnte. Dabei bittet sie die Community um Mithilfe.

Wer kennt diesen Mann oder weiß, wo er sich aufhält?

Die Polizei hat ein Foto aus der Überwachungskamera des Saunaclubs veröffentlicht. Sie sucht nun nach Informationen über die Identität des Gesuchten und dessen Aufenthaltsort. Wie der Gast an der Entstehung des Brandes beteiligt sein soll, hat die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgegeben. Die Polizei bittet auch Gäste, die in der betreffenden Nacht im Untergeschoß waren und noch nicht befragt wurden, sich zu melden.

Hinweise nehmen zu den Bürodienstzeiten das zuständige Brandkommissariat beim Landeskriminalamt Berlin in der Keithstraße 30 unter der Rufnummer +49/(0)30/4664-912100 oder -912101 (zu den Bürodienstzeiten), außerhalb der Bürodienstzeiten jede andere Polizeidienststelle entgegen. Für den Betreffenden gilt die Unschuldsvermutung.

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Drei Tote bei Brand in beliebter Berliner Sauna

Gäste bemerkten den Brand im ehemaligen „Apollo Splash Club“ am 5. Februar gegen 22.15 Uhr. Die Flammen kamen bisherigen Ermittlungen zufolge aus einer Kabine. Es gab eine intensive Rauchentwicklung in dem schwach beleuchteten Kellerlabyrinth. Dieses wurde für drei Gäste zur Todesfalle: Sie konnten nur noch tot geborgen werden. Ein 48-Jähriger musste schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach Angaben der Feuerwehr hätten bereits wenige Atemzüge ausgereicht, um das Bewusstsein zu verlieren. Rund 30 Besucher der „Steam Works“-Sauna konnten sich noch rechtzeitig ins Freie retten.

Die Sauna in der Kurfürstenstraße war eine Berliner Institution: Zunächst unter dem Namen „Apollo“, dann als „Steam Works“ schwitzten schwule Männer hier fast vier Jahrzehnte. Erst wenige Wochen vor dem Brand wurde die generalsanierte Sauna wiedereröffnet. Wie nach dem Brand öffentlich wurde, gab es für die Umbauten aber keine Genehmigung. Das zuständige Bezirksamt hat deshalb eine weitere Nutzung untersagt.


Update: Mittlerweile konnte der Mann identifiziert werden. Er wird verhört.

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