Donnerstag, 28. März 2024
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Berlin warnt zum CSD-Wochenende vor Hepatitis-A-Epidemie

Seit November gab es fast 100 Fälle alleine in der deutschen Hauptstadt

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In Berlin konnte der Ausbruch von Hepatitis A unter schwulen und bisexuellen Männern bis jetzt nicht gestoppt werden. Vor dem CSD, der dieses Wochenende stattfindet, spricht das verantwortliche Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) deshalb noch einmal eine Warnung aus.

Mindestens 80 schwule oder bisexuelle Männer mit Hepatitis A infiziert

So wurden seit November 2016 insgesamt 96 Fälle von Hepatitis A registriert, heißt es im aktuellen infektionsepidemiologischen Wochenbericht des Lageso. Davon betrafen mindestens 83 Prozent der Infektionen Männer, die Sex mit anderen Männern hatten. Und: „Es werden weiterhin Hepatitis A-Erkrankungen bei MSM übermittelt und mit weiteren Erkrankungen muss gerechnet werden“, fürchtet das Lageso.

Die Hälfte der Fälle betraf die Altersgruppe zwischen 28 und 40 Jahren, insgesamt liegt die Altersspanne der betroffenen schwulen und bisexuellen Männer in Berlin zwischen 21 und 53 Jahren. Experten warnen davor, dass sich die Krankheit bei Szene-Großereignissen wie dem Christopher Street Day, der dieses Wochenende stattfindet, weiter ausbreiten können. Beim CSD werden tausende Besucher aus dem Ausland erwartet.

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Kondome schützen nicht – nur eine Impfung gibt Sicherheit

Das Amt warnt: Die Benutzung von Kondomen bietet keinen ausreichenden Schutz vor einer Hepatitis-A-Infektion. Den gibt es nur durch eine Schutzimpfung. Diese sei „effektiv und sicher“. Schwule Männer bekommen diese als Risikogruppe in Deutschland sogar kostenlos. Allen Männern, die Sex mit Männern haben, wird diese Impfung empfohlen. Allerdings braucht es zur vollständigen Immunisierung drei Impfungen in einem Zeitraum von sechs Monaten.

Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die vor allem durch verunreinigtes Wasser und Nahrungsmittel übertragen wird. Deshalb trägt sie auch umgangssprachlich den Namen „Reise-Hepatitis“. Eine Ansteckung ist aber auch durch Kot und Urin möglich – hier reicht eine kleine Unachtsamkeit. Bei Sexpraktiken wie Rimming ist die Gefahr der Ansteckung daher sehr groß.

Besonders für HIV-Positive stellt die Infektion eine besondere Belastung dar

Eine Infektion führt zunächst zu grippeähnlichen Symtomen wie Fieber. Auch die typische Gelbfärbung von Haut, Schleimhäuten sowie Augen kann auftreten. Im Gegensatz zu Hepatitis B heilt diese Form normalerweise rasch ab und wird nicht chronisch.

Mit steigendem Alter steigt das Risiko eines schweren Verlaufs der Krankheit. Für geschwächte Menschen, beispielsweise HIV-Positive, stellt eine Hepatitis-A-Infektion eine besondere Belastung dar.

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