Freitag, 19. April 2024
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Erste Transgender-Reporterin im Schweizer Fernsehen

Der öffentlich-rechtliche SRF unterstützte Valentina De Vos bei ihrer Geschlechtsanpassung

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Normalerweise machen Journalisten Nachrichten und sind nicht selbst welche. In der Schweiz steht nun Fernseh-Korrespondentin Valentina De Vos in den Schlagzeilen: Denn sie ist die erste Transgender-Reporterin des öffentlich-rechtlichen SRF.

Eine Beschwerde bei Facebook gab den Anstoß für Nachforschungen

Reto Stutzer war für den SRF so etwas wie der Reporter für alle Fälle: Der Mann mit der Halbglatze spricht alle drei großen Schweizer Landessprachen und kam immer dann zum Einsatz, wenn ein Mitarbeiter ausfiel oder der SRF keinen festen Korrespondenten vor Ort hatte. Doch Stutzer hatte seinen letzten Auftritt im Schweizer Fernsehen vor zwei Jahren.

Stattdessen berichtet nun Valentina De Vos mit ihrer blonden Mähne und tiefen Stimme aus allen Ecken der Schweiz. „Valentina De Vos!? War sie ein er?“, fragte deshalb auch ein Facebook-User recht unsensibel. „Wir geben keine Auskunft zum Privatleben von Mitarbeitenden“, hieß es zunächst als Antwort.

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Diversity ist beim Schweizer Fernsehen „eine Selbstverständlichkeit“

Doch die Schweizer Zeitung „SonntagsBlick“ hat beim SRF nachgefragt – und die Bestätigung erhalten: Aus Reto Stutzer wurde Valentina De Vos. „Ethnische Zugehörigkeit, Religion, sexuelle Orientierung oder Geschlechteridentifikation sind natürlich keine Kriterien, die bei der Anstellung oder zu einem späteren Zeitpunkt in irgendeiner Form ein Thema sind“, erklärt SRF-Sprecherin Andrea Wenger der Zeitung: „Diese Diversity ist für uns eine Selbstverständlichkeit.“

Während der Geschlechtsanpassung arbeitete De Vos weiter beim SRF – die Transformation war im Sender kein Geheimnis. Der Kollegenkreis der 44-Jährigen wurde mit einer „feinfühligen und einfühlsamen“ internen Mail auf die Veränderung vorbereitet, so die Zeitung.

Wie der SRF mit dem Thema umgeht, sorgt für Anerkennung. „Gerade in ihrem unaufgeregten und selbstverständlichen Umgang sind De Vos und SRF Vorbilder für die Arbeitswelt“, erklärt Janna Kraus, Sprecherin des Transgender Networks Schweiz dem News-Portal Bluewin: „Zu lesen, wie ein großes Unternehmen wie SRF mit so einer Situation umgeht, kann Signalwirkung und Vorbildfunktion für andere Betriebe haben, die ihre trans* Mitarbeiter unterstützen möchten.“

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