Samstag, 20. April 2024
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Schwulenverfolgung in Tschetschenien: Auch US-Außenminister beschwerte sich

US-Außenminister Rex Tillerson hat seinem russischen Kollegen Sergei Lawrow seine „Besorgnis über glaubwürdige Berichte“ mitgeteilt

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Der US-amerikanische Rex Tillerson hat gegenüber seinem russischen Gegenpart Sergej Lawrow in einem Brief seine Sorge um die Verfolgung schwuler und bisexueller Männer ausgedrückt. Das hat das Außenministerium dem LGBT-Medium Washington Blade bestätigt.

Als erstes Medium hat die Washington Post in einem Artikel über eine Transfrau aus Tschetschenien, die in den USA Asyl bekommen hat, über den Brief berichtet. Dieser sei „früher im Sommer“ abgeschickt worden, erklärte das Ministerium auf Nachfrage des Washington Blade.

Auch Washington ist über die Berichte aus Tschetschenien besorgt

„Wir teilen unsere Bedenken über diese Situation weiterhin mit den russischen Behörden“, heißt es in einer Stellungnahme. Über den genauen Inhalt gab es keine näheren Informationen – nur dass Tillerson in dem Brief an Lawrow seine „Besorgnis über glaubwürdige Berichte von weit verbreiteten Verhaftungen, Folter und anderen Missbrauch gegen schwule Männer in Tschetschenien“ ausdrückte, wie es in der Diplomatensprache heißt, wurde bestätigt.

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Und der US-Außenminister ist mit seiner Kritik nicht alleine: Anfang Mai haben sich fünf Außenminister der Europäischen Union gegenüber Lawrow „tief besorgt“ über die „zahlreichen Berichte internationaler Organisationen“ gezeigt. Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz hat sich an dem gemeinsamen Brief nicht beteiligt.

In ihren Unterredungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin haben auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron die Verfolgung schwuler Männer in Tschetschenien thematisiert. Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow hat die Verfolgung schwuler Männer immer dementiert.

„Menschenrechte sind uns wichtig“, heißt es aus dem US-Außenministerium

Noch im Juni hat Rex Tillerson dem Außenausschuss des Repräsentantenhauses gesagt, dass er das Thema noch nicht mit den zuständigen russischen Stellen besprochen habe. Wenige Wochen danach hat Ministeriumssprecherin Heather Nauert dann bestätigt, dass das Außenministerium über die Verfolgung schwuler Männer „Gespräche auf höchster Ebene“ führe: „Menschenrechte sind etwas, das uns sehr wichtig ist“, sagte Nauert dem Washington Blade bei einer Pressekonferenz Mitte Juli.

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