Freitag, 29. März 2024
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Trump scherzt über Pence: „Will alle Schwulen hängen lassen“

Das Weiße Haus dementiert nicht, dass diese Worte gefallen sind

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Für seinen feinen Humor ist US-Präsident Donald Trump ja eher nicht bekannt – doch was er über Vizepräsident Mike Pence sagt, lässt einen das Lachen im Hals ersticken. Und: Eine Sprecherin des Vizepräsidenten dementiert den Sager nicht einmal.

Donald Trump macht sich über die Homophobie seines Stellvertreters lustig

Wie das US-Magazin The New Yorker in einem Portrait über Mike Pence berichtet, soll Trump einen „Witz“ darüber gemacht haben, dass sein streng konservativer Vize Lesben und Schwule am liebsten hinrichten würde.

So habe Trump gegen Pence wegen dessen Haltung zur Abtreibung und zur Homosexualität gestichelt, berichteten zwei nicht näher genannte Quellen der Journalistin Jane Mayer. „Als es in dem Gespräch über Rechte für Lesben und Schwule ging, hat Trump auf Pence gezeigt und den Witz gemacht: ‚Fragt diesen Typen nicht – er will sie alle aufhängen lassen‘“, schreibt die Journalistin in ihrem Artikel.

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Chelsea Clinton und LGBT-Organisationen sind empört

Diese Passage sorgt in den USA für Aufregung. Die größte LGBT-Organisation der USA, die Human Rights Campaign erklärte, da bleibe einem die Sprache weg. Chelsea Clinton schrieb auf Twitter: „Im Jahr 2017 müssen wir unseren Präsidenten daran erinnern, dass es niemals okay ist, über den Mord von LGBTQ-Amerikanern oder anderen zu ‚scherzen‘.“

Auf Nachfrage des LGBT-Magazins Washington Blade wollte eine Sprecherin von Mike Pence das Zitat von Donald Trump nicht dementieren. „Der Artikel des New Yorker ist voll mit substanzlosen und unbelegten Behauptungen, die unwahr und beleidigend sind“, hieß es in einer Stellungnahme.

Weißes Haus dementiert das umstrittene Zitat nicht

Solche Artikel seien der Grund „warum das amerikanische Volk so viel Vertrauen in die Presse verloren“ habe, erklärte die Sprecherin weiter. Konkret bestätigen oder verneinen wollte sie das Trump-Zitat aber auch nach einer weiteren Nachfrage nicht.

Der streng konservativ-religiöse Pence gilt als einer der schärfsten Gegner von Rechten für sexuelle Minderheiten. Ein ehemaliger republikanischer Parlamentsmitarbeiter erinnerte sich, während seiner Zeit im US-Kongress sei dieser „so rechts gewesen wie man nur sein kann, ohne von der Erde runterzufallen“.

So hat Mike Pence als Abgeordneter für das US-Repräsentantenhaus für einen Verfassungszusatz gestimmt, der die gleichgeschlechtliche Ehe verbieten im ganzen Land sollte. Auch hat er Gesetze gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz abgelehnt und das Ende der „Don’t Ask, Don’t Tell“-Regel in den Streitkräften der Vereinigten Staaten.

Homo-Heiler statt HIV-Programme: Die Prioritäten eines Erzkonservativen

Als Pence im Jahr 2000 für das Repräsentantenhaus kandidierte, war ein Teil seines Wahlprogramms, die Förderung von HIV-Programmen zu kürzen – zugunsten von „Institutionen, die Hilfe für jene anbieten, die danach suchen, ihr sexuelles Verhalten zu ändern“ – was so klingt, als wolle er umstrittene „Schwulenheiler“ unterstützen, auch wenn ein Sprecher das verneinte.

Als Gouverneur von Indiana geriet er 2015 in die Kritik, als er ein Gesetz unterzeichnete, mit dem Ladenbesitzer mit Verweis auf ihren Glauben Dienstleistungen an Homosexuellen verweigern können. Nach massiven Protesten wurde der Gesetzentwurf deutlich entschärft. Die Demokraten warfen Pence daraufhin Homophobie vor, während er selbst erklärte, er lehne jegliche Diskriminierung Homosexueller ab

Während seiner Zeit als US-Vizepräsident soll Mike Pence maßgeblich für das Verbot von Transgender-Soldaten in den US-Streitkräften verantwortlich gewesen sein – auch, wenn der entsprechende Erlass von seinem Chef unterzeichnet wurde. Dieser musste sich dann auch Kritik von hohen Militärs und einflussreichen Senatoren wie John McCain anhören.

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