Freitag, 29. März 2024
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Zwei schwule Jamaikaner beantragen am Flughafen München Asyl

In ihrer Heimat wurden sie mit dem Tod bedroht, weil sie schwul sind

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Zwei schwule Jamaikaner haben am Donnerstag am Flughafen München um Asyl angesucht, weil sie in ihrer Heimat wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und mit dem Tod bedroht werden. Das berichtet die Münchner Abendzeitung.

In München brachen sie ihren Flug ab, um bei der Polizei um Asyl anzusuchen

Die beiden jungen Männer, 22 und 23 Jahre alt, waren an Bord eines Flugzeugs aus Punta Cana in der Dominikanischen Republik. Dem Ticket zufolge hätten sie über Istanbul nach Johannesburg weiterfliegen sollen – doch nach der Landung gingen sie direkt zur Bundespolizei und suchten im Asyl in Deutschland an.

Sie erklärten den Beamten, dass sie in ihrer Heimat wegen ihrer Homosexualität um ihr Leben fürchten müssten. So seien sie in Jamaika schon zum Ziel von Beschimpfungen und körperlichen Angriffen geworden. Auch mit dem Tod wurden sie schon bedroht, so die beiden Männer aus Jamaika.

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Verprügelt, beleidigt, rausgeschmissen: Darum flüchteten die jungen Jamaikaner aus ihrer Heimat

Um ihre Geschichte zu untermauern, hatten sie Krankenakten aus Jamaika dabei. Diese dokumentierten physische und psychische Verletzungen, die sie offenbar als schwule Männer auf der Karibikinsel zu erleiden hatten.

Der 22-Jährige zeigte den Bundespolizisten Narben, die er von schwulenfeindlichen Angriffen davongetragen hatte. Der 23-Jährige erzählte, dass er seinen Job als Automechaniker verloren hatte, nachdem sein Chef herausgefunden hatte, dass er homosexuell sei.

Menschenrechtsorganisationen besorgt über die Lage sexueller Minderheiten in Jamaika

Diese Berichte entsprechen auch den Berichten von Menschenrechtsorganisationen über die Lage sexueller Minderheiten in Jamaika. Wie Human Rights Watch (HRW) dokumentiert hat, sind Lesben und Schwule häufig Übergriffen im Alltag ausgesetzt. Sie würden bedroht und verprügelt, vertrieben oder vergewaltigt, so ein Bericht – manchmal bezahlen sie ihre sexuelle Orientierung auch mit dem Leben.

Nun suchen die beiden Jamaikaner Schutz in Deutschland. Wie die Abendzeitung weiter berichtet, haben die Männer angekündigt, in ihre Heimat zurückkehren zu wollen, wenn sich die Lage dort beruhigt. Sie wurden in die Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge der Stadt München gebracht. Dort kümmern sich die zuständigen Beamten um die Männer und ihre Asylanträge.

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