Freitag, 19. April 2024
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Fünf Männer absichtlich mit HIV infiziert: Schuldspruch für Briten

Er soll Kondome manipuliert und dann die Opfer verhöhnt haben

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Ein Gerichturteil bewegt derzeit in Großbritannien die schwule Szene: Ein Gericht hat den 26-jährigen Daryll Rowe aus Edinburgh der schweren Körperverletzung gesprochen. Er hat wissentlich fünf Männer beim Sex mit HIV infiziert, bei mindestens zehn habe er es versucht, so das Gericht. Ihm droht nun eine lange Gefängnisstrafe.

Der Friseur manipulierte Kondome und beschimpfte seine Dates anschließend

Wie das Online-Portal Buzzfeed berichtet, soll Rowe Männer über die Dating-Plattform Grindr getroffen haben und sie dann dazu gedrängt haben, mit ihm Sex ohne Kondom zu haben. Dabei hat er den Betroffenen auch versichert HIV-negativ zu sein. Wenn sich der Sex-Partner weigerte, benutzte der Friseur zuvor präparierte Kondome oder entfernte das Kondom währenddessen, um den Mann zu infizieren.

Doch die Männer nur zu infizieren, reichte Rowe offenbar nicht. Einem seiner Opfer schickte er eine Textnachricht, in der „Vielleicht hast du jetzt Fieber weil ich in dir gekommen bin und HIV habe. Lol. Ups.“ stand. Einem andere schickte er die Nachricht „Ich habe das Kondom angeritzt, also verbrenne“, und bei einer anderen Gelegenheit sagte der 26-Jährige seinem Date: „Denk daran, du hässlicher Fick. Du wirst für immer alleine sein.“ Auch belästigte er seine Opfer mit Telefonanrufen.

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Er glaubte, seine HIV-Infektion mit alternativen Therapien überwunden zu haben

Begonnen soll Rowe mit den absichtlichen Infektionen im April 2015 haben, nachdem er herausgefunden hat, dass ihn ein Ex-Freund mit HIV infiziert hat. Zu Beginn des Prozesses behauptete Daryll Rowe, nicht mit dem HI-Virus infiziert zu sein. Allerdings wurde dann ein Video aus dem Jahr 2015 vorgespielt, in dem er versuchte, seine HIV-Infektion mit einer wirkungslosen Eigenurin-Therapie zu behandeln. Den Akten des Gerichts zufolge weigert sich der Friseur, eine wirksame antiretrovirale Therapie zu beginnen und setzt stattdessen auf eine wirkungslose „alternative“ Therapie.

Den Opfern wurde lebenslange Anonymität zugesichert. Sie machten ihre Aussagen hinter einer Wand, um ihre Identität zu schützen.

Vor Gericht bestritt Rowe, seine Opfer absichtlich mit HIV angesteckt zu haben. Er behauptete, dass er geglaubt habe, durch die „alternative“ Therapie geheilt zu sein. Doch das nahm ihm das Gericht nicht ab. Es sprach ihn in allen Anklagepunkten der schweren Körperverletzung schuldig. Das Strafmaß wurde noch nicht verkündet.

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