Donnerstag, 28. März 2024
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US-Streitkräfte: Der erste Transmann wartet auf seinen Eignungstest

"Ich versuche, vorsichtig zu bleiben, und ich bin auf jeden Fall besorgt, dass es einen weiteren Rückschlag geben könnte"

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Seit 1. Jänner können sich Transgender-Personen für die US-Streitkräfte bewerben – auch, wenn die Regierung von Präsident Donald Trump das bis zuletzt zu verhindern versucht hat. Einer der ersten, der von der Öffnung profitiert, könnte der 24-jährige Transmann Nicolas Talbott aus Ohio sein.

Bereits seit einem Jahr bereitet sich Nicolas Talbott auf seinen Eignungstest vor

Er träumt schon lange davon, ins US-Militär eintreten zu können. Nun hat er am Dienstag sein Bewerbungsformular abgegeben. Er möchte gerne zur Air Force National Guard. „Mein Anwerber sitzt schon da und wartet. Er weiß, dass ich bereit bin“, erklärt er im Gespräch mit BuzzFeed: „Es gibt nichts, was für das Militär schädlich ist, wenn man Transgender-Personen erlaubt, sich zu bewerben.“

Als nächstes gibt es einen Termin mit der Rekrutierungsbehörde. Dort werden seine körperliche und geistige Eignung geprüft. Talbott bereitet sich bereits seit einem Jahr auf diesen Tag vor. Er hofft, der erste zu sein, der nach dem Ende des Transgender-Verbots in die Streitkräfte der Vereinigten Staaten eintreten zu können. „Die ganze Sache mit den Gerichten ist wie eine Achterbahnfahrt. Es geht voran, aber es ist noch nicht in trockenen Tüchern. Ich versuche, vorsichtig zu bleiben, und ich bin auf jeden Fall besorgt, dass es einen weiteren Rückschlag geben könnte“, erklärt er gegenüber CNN.

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„Jedes Gerichtsurteil gegen das Verbot bringt uns näher an das Ende dieses Alptraums“

Unterstützung bekommt Talbott vom National Center for Lesbian Rights (NCLR). Deren leitende Juristin Shannon Minter sagte vor dem Jahreswechsel: „Die Uhr läuft, und jede Sekunde, die wir dem 1. Jänner näher kommen, kommen auch Menschen wir Nicolas, deren lebenslanger Traum es ist, unserem Land zu dienen, diesem Traum näher.“

Dass Präsident Trump versucht habe, Transgender-Personen einen Platz in den US-Streitkräften zu verwehren, ist für Minter „eine gefährliche Politik, die gefährliche Folgen für das Leben von Transgender-Militärangehörigen und die gesamte Transgender-Community hat“, wie sie erklärt. Doch jedes Gerichtsurteil gegen das Verbot „bringt uns näher an das permanente Ende dieses Alptraums“.

Das US-Verteidigungsministerium hat Mitte Dezember Richtlinien für Transgender-Bewerber veröffentlicht. So müssen Trans-Personen, die sich bei den US-Streitkräften bewerben, unter anderem durch einen Arzt bestätigen, dass sie sich seit 18 Monaten „sicher“ in ihrem gelebten Geschlecht fühlten. Wie alle übrigen Bewerber müssten sie zudem körperliche und psychische Mindeststandards erfüllen.

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