Samstag, 20. April 2024
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„Gay Village Killer“ soll mindestens fünf Männer ermordet haben

Der 66-Jährige soll seit sechs Jahren unbehelligt gemordet haben, die Polizei befürchtet noch weitere Opfer

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In der kanadischen Stadt Toronto wurde ein 66 Jahre alter Landschaftsgärtner verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, mindestens fünf schwule Männer im Alter von 44 bis 58 Jahren ermordet zu haben. Von lokalen Medien hat er deshalb den Namen „Gay Village Killer“ bekommen.

Bruce McArthur muss sich wegen fünf Morden vor Gericht verantworten

Am Montag wurde Bruce McArthur wegen des Mordes an Majeed Kayhan, Soroush Mahmudi und Dean Lisowick angeklagt. Bereits seit dem 18. Jänner muss er sich wegen des Todes von Andrew Kinsman und Selim Esen verantworten. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Opfer hatten alle Verbindungen in das Stadtviertel Church and Wellesay, das Gay Village von Toronto.

Und es könnte noch mehr Opfer geben: Die Polizei von Toronto prüft gerade, ob es Verbindungen zwischen McArthur und anderen vermissten Männern gibt, die seit 2010 verschwunden sind. Einen derartigen Fall habe es in Toronto noch nicht gegeben, sagte der zuständige Detective Hank Idsinga bei einer Pressekonferenz am Montag: „Wir wissen nicht, wie viele Opfer es noch geben wird.“

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Der erste Mord soll schon 2012 geschehen sein

Die Morde reichen mehrere Jahre zurück: Das mutmaßlich erste Opfer, Majeed Kayhan, war im Gay Village von Toronto sehr bekannt. Er ist schon 2012 verschwunden. Der Zeitung The Globe and Mail berichtet einer seiner Freunde, dass er eine Beziehung mit McArthur gehabt haben soll.

Das zweite Opfer Soroush Mahmudi war verheiratet, wurde aber öfter im Gay Village von Toronto gesehen – zuletzt im August 2015. Er hatte vor seinem Verschwinden Konkurs angemeldet.

Dean Lisowick, nach dem bisherigen Ermittlungsstand das dritte Opfer, war im Village als „Laser“ bekannt.  Er hatte keinen festen Wohnsitz und wurde auch nicht vermisst gemeldet. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass er zwischen Mai 2016 und Juli 2017 ermordet wurde.

Die bislang letzten bekannten Opfer Andrew Kinsman und Selim Esen wurden letztes Jahr als vermisst gemeldet.

Die Polizei von Toronto geht davon aus, dass es weitere Opfer gibt

Die Beamten stehen bei ihren Ermittlungen gerade erst am Anfang. Wie The Globe and Mail weiter berichtet, gehen die Beamten derzeit davon aus, dass sich der 66-Jährige gezielt schwule Männer ausgesucht habe.  Allerdings wollen sie noch nicht ausschließen, dass sich McArthur seine Opfer auch bei anderen Minderheiten gesucht haben könnte. Über die Umstände des Todes hat die Polizei noch keine näheren Informationen veröffentlicht.

Seine Opfer entsorgte Bruce McArthur offenbar in großen Blumenkübeln an Orten, wo er gearbeitet hat. Dort wurden bis jetzt menschliche Überreste von mindestens drei Personen gefunden. Zu wem sie gehören, muss die Polizei allerdings noch feststellen. Auf der Suche nach weiteren Opfern suchen die Beamten nun an 30 weiteren ehemaligen Arbeitsstätten des Landschaftsgärtners nach menschlichen Überresten.

Der Polizei war Bruce McArthur schon seit 2003 bekannt: Damals wurde er verurteilt, weil er einen Mann mit einem Eisenrohr angegriffen hatte. Der Mann lebte im gleichen Wohnkomplex wie Kayhan. McArthur wurde dazu verurteilt, sich von dem Gebäude zwei Jahre lang fernzuhalten.

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