Freitag, 19. April 2024
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Nach Grindr-Date: Leiche eines 17-Jährigen in Teich gefunden

Die näheren Umstände des Todes sind für die Familie sehr mysteriös

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Der mysteriöse Tod eines jungen Schwulen erschüttert die Niederlande: Am letzten Sonntag verließ der 17-Jährige Orlando Boldewijn die elterliche Wohnung in Rotterdam, um zu einem Grindr-Date zu kommen. Gestern wurde am Vormittag der Leichnam des Schülers in einem Teich in der Nähe von Den Haag entdeckt.

Statt zu einer Freundin war Orlando auf dem Weg zu zwei Grindr-Dates

Es war am Sonntag, dem 18. Februar, gegen 19.30 Uhr, als sich der Schüler auf den Weg zu einem Date machte, das er über Grindr mit einem 20-Jährigen in Schiedam, einem Vorort von Rotterdam, ausgemacht hatte. Seiner Mutter erzählt er, dass er seine beste Freundin Noha den Hartog besuchen will. Den Burschen kennt er schon, das erste Mal haben sie auch Drogen beim Sex genommen. „Das hat er öfter gemacht“, erinnert sich Noha gegenüber dem Algemeen Dagblad.

Der Bursche soll ihm auch 20 Euro für die Rückreise gegeben haben. Doch anstatt nach Hause fährt er gegen 21.00 Uhr mit dem Zug nach Den Haag, wo er ein zweites Date über Grindr ausgemacht hatte. Die Hintergründe dieses Dates liegen im Unklaren. Der Mann, mit dem sich Orlando in Den Haag getroffen hatte, sagte, er habe den Burschen gegen 23.00 Uhr zu einer Straßenbahnhaltestelle im Stadtteil Ypenburg gefahren.

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Was passierte nach dem zweiten Date?

Ob er tatsächlich in die Straßenbahn gestiegen ist, ist unklar. Das letzte mutmaßliche Lebenszeichen des 17-Jährigen kam gegen 23.45 Uhr: Da erhielt seine Mutter über WhatsApp eine Nachricht, dass er auf dem Weg zurück sei. Die Formulierungen in der Nachricht seien für Orlando aber ungewöhnlich gewesen, gab die Mutter der Polizei zu Protokoll.

Um 0.30 Uhr war der 17-Jährige das letzte Mal auf WhatsApp online. „Als er diese Nachrichten geschickt hat, muss er noch im Haus gewesen sein. Orlando hatte kein mobiles Internet, er hat W-LAN gebraucht“, ist auch seine beste Freundin Noha misstrauisch. Seitdem wurden weder das Handy noch Öffi-Karte oder Bankomatkarte von Orlando Boldewijn benutzt.

Die Polizei nahm das Verschwinden des 17-Jährigen zunächst nicht ernst

Erst fast eine Woche nach dem Verschwinden des Schülers nimmt die Polizei intensive Ermittlungen auf. Es habe keine Anzeichen für ein Verbrechen gegeben, der 17-Jährige sei auch in der Vergangenheit immer wieder verschwunden, rechtfertigt die Polizei das späte Eingreifen. Zu diesem Zeitpunkt sind Orlandos Freunde schon aktiv geworden, nicht nur über Soziale Netzwerke im Internet: In Rotterdam und Den Haag verteilen sie hunderte Flyer mit einem Foto des 17-Jährigen.

Doch es ist zu spät: Nach weiteren Hinweisen durchsuchen Taucher am Montag das Böttgerwater, einen Teich in Ypenburg. Dort finden sie wenige Meter von dem Ort, an dem Orlando Boldewijn zum letzten Mal lebend gesehen wurde, die Leiche des 17-Jährigen. Nun muss die Polizei die Umstände des Todes von Orlando untersuchen. Das zweite Date gilt zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen als nicht tatverdächtig.

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