Samstag, 30. März 2024
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[Video] Oscars für „Call Me By Your Name“ und „Eine fantastische Frau“

Drehbuch-Autor James Ivory bekommt mit 89 seinen ersten Oscar

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Großer Erfolg für Filme mit LGBT-Inhalten bei der Verleihung der 90. Oscars in Los Angeles: Das Filmdrama „Call Me By Your Name“ wurde mit dem Preis für das beste adaptierte Drehbuch ausgezeichnet, „Eine fantastische Frau“ aus Chile als bester fremdsprachiger Film.

Den Oscar für „Call Me By Your Name“ nahm der offen schwule Filmemacher James Ivory entgegen. Mit 89 Jahren ist er der älteste Oscar-Gewinner. Das erste Mal wurde er bereits 1987 für den Film „Zimmer mit Aussicht“ nominiert. „Einen Oscar zu gewinnen fühlt sich an wie ein Schluckauf nach 90 Jahren. Es fühlt sich toll an“, sagte er in seiner Dankesrede. Während der Gala und der Preisverleihung trug Ivory ein Smokinghemd, auf dem das Gesicht von Hauptdarsteller Timothée Chalamet aufgedruckt war. Der 22-Jährige war als bester Schauspieler nominiert, ging aber leer aus.

Für ein schwules Liebesdrama bekommt James Ivory mit 89 seinen ersten Oscar

Der Film, der auf einem 2007 erschienenen Buch von André Aciman basiert, spielt am Gardasee des Jahres 1983: Der 17-jährige Elio genießt den Sommer auf dem Landsitz seiner Eltern. Plötzlich zieht Oliver, ein gutaussehender Amerikaner, für sechs Wochen als Assistent des Professors auf dem Landsitz ein. Elio soll Oliver sein Zimmer abtreten und die Gegend zeigen – bis die beiden jungen Männer bemerken, dass sie Gefühle füreinander empfinden.

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In der Rede sagte James Ivory, das besondere an „Call Me By Your Name“ sei die Darstellung der ersten Liebe: „Ob hetero oder schwul-lesbisch oder irgendwo in der Mitte, wir haben alle die erste Liebe erlebt. Ich hoffe, vor allem unbeschadet“, sagte der Filmemacher.

In seiner Dankesrede erinnert James Ivory an seinen verstorbenen Geschäfts- und Lebenspartner

Ivory dankte allen Personen, die dazu mitgeholfen hätten, dass er mit 89 Jahren seinen ersten Oscar in Empfang nehmen konnte, vor allem seinem Geschäfts- und Lebenspartner Ismail Merchant, der 2005 starb: „Ich würde hier nicht stehen ohne die insprierende Hilfe meines Lebenspartners, der von uns gegangen ist.“ Die beiden waren 44 Jahre ein Paar. Zusammen hatten sie die Produktionsfirma Merchant Ivory.

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Das Transgender-Drama „Eine fantastische Frau“ ist der beste fremdsprachige Film

Einen Oscar gab es auch für das chilenische Filmdrama „Eine fantastische Frau“ von Sebastián Lelio. Der Film erzählt die Geschichte der transsexuellen Kellnerin Marina, die nach dem Tod ihres Geliebten gegen die Vorurteile der Gesellschaft kämpft. Die Hauptrolle wird von der chilenischen Schauspielerin Daniela Vega gespielt, die ebenfalls wie die Hauptfigur eine Trans-Frau ist.

Der Film hat bereits mehrere Preise gewonnen. So hat „Eine fantastische Frau“ im letzten Jahr bei der Berlinale den Silbernen Bären für das beste Drehbuch und den Teddy Award gewonnen. Beim Filmfestival von San Sebastián wurde er als bester lateinamerikanischer Film ausgezeichnet, er gewann auch dieses Jahr den spanischen Filmpreis Goya als besten iberoamerikanischen Film.

In seinem Eröffnungsmonolog hat Moderator Jimmy Kimmel übrigens auch seine Theorie verraten, warum Filme mit LGBT-Inhalten derzeit in Hollywood so beliebt sind: „Wir machen Filme wie ‚Call Me By Your Name‘ nicht für Geld – wir machen sie, um Mike Pence wütend zu machen“, machte er sich über den notorisch homophoben US-Vizepräsidenten lustig.

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