Freitag, 29. März 2024
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Immer mehr Fälle von Krätze in Deutschland

Jetzt warnen auch Krankenkassen vor der Milbe, die auch durch Sex übertragen werden kann

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Die Krätze breitet sich wieder verstärkt in Deutschland aus. Davor warnen mehrere Krankenkassen. So sei die Zahl der verschriebenen Medikamente gegen die Krätze, die auch als Skabies bekannt ist, von 2016 bis 2017 um 60 Prozent gestiegen.

Um 127 Prozent mehr Arzneien gegen Krätzmilben in Schleswig-Holstein

Wurden vor zwei Jahren noch etwas mehr als 38.000 Mittel gegen die Hautkrankheit verschrieben, waren es letztes Jahr schon mehr als 61.000 Verschreibungen. Der Anstieg betrifft alle Teile Deutschlands, wenn auch nicht gleichmäßig.

Spitzenreiter bei den Neuerkrankungen ist demnach Schleswig-Holstein mit einem Anstieg von 127 Prozent, gefolgt von Bremen mit 98 Prozent und Rheinland-Pfalz mit einem Plus von 89 Prozent. In Berlin betrug der Anstieg 35 Prozent, im Bundesschnitt lag er bei 60 Prozent.

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Für eine Übertragung ist längerer Hautkontakt nötig, wie beim Sex

Die Krätze kommt in allen sozialen Schichten vor und hängt nicht unbedingt mit mangelnder Hygiene zusammen. Übertragen wird die Krankheit durch Krätzmilben, die sich unter der Haut einnisten. Für eine Übertragung ist ein großflächiger, längerer und ununterbrochener Haut-zu-Haut-Kontakt von fünf bis zehn Minuten notwendig. Deshalb gilt die Krätze auch im weitesten Sinne als sexuell übertragbare Krankheit.

Erste Symptome gibt es normalerweise nach vier bis sechs Wochen, da das Immunsystem auf die Ausscheidungen der Milben und die Eier reagiert. Diese ersten Anzeichen einer Infektion sind meistens gerötete Papeln im Intimbereich, zwischen den Fingern oder in den Achseln.

Juckreiz und Bläschen als Symtome: Sofort zum Arzt!

Auch nächtlicher Juckreiz kann Zeichen für einen Befall mit der Krätzmilbe sein. Weitere Zeichen können Hautbrennen, stecknadelgroße Bläschen, gerötete Knötchen oder Pusteln sein. Wer befürchtet, sich mit der Krätzmilbe angesteckt zu haben, sollte für die Diagnose und Behandlung so schnell wie möglich zum Arzt.

Kurze Berührungen wie Händeschütteln, Begrüßungsküsse oder Umarmungen sind übrigens ungefährlich, wenn es um eine Infektion mit der Krätzmilbe geht.

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