Mittwoch, 24. April 2024
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Niederlande: Bande lockte schwule Männer über Grindr in die Falle

Statt einem Date sollten die Betroffenen verprügelt werden

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In den Niederlanden endete am Wochenende ein Grindr-Date für zwei Männer gewaltsam: Sie wurden in eine Falle gelockt und von einer Gruppe Männer angegriffen. Mittlerweile konnte die Polizei einen 14-Jährigen verhaften, der an den Angriffen beteiligt war. Das Motiv für die Taten dürfte Homophobie gewesen sein.

Es begann als Date – und endete in einem Alptraum

Die Taten ereigneten sich in Dordrecht, einer 120.000-Einwohner-Stadt im Westen der Niederlande. Das erste Opfer war ein 28-Jähriger. Einer seiner Freunde, Dordrecht-Pride-Organisator Lennart Lenskens, erklärte der Tageszeitung AD, was passiert war: Der Opfer verabredete sich über Grindr am Freitagabend am Parkplatz vor dem Fußballstadion zum Date. „Er hat vorgeschlagen, dann zu ihm zu gehen, weil er in der Nähe wohnte.“

Der 28-Jährige schöpfte zunächst keinen Verdacht. „Das Profilbild in der App hat zu dem Mann gepasst, der auf dem Parkplatz gewartet hat, und er hat vertrauenswürdig ausgesehen“, erklärte Lenskens. Als sie losgingen, sprangen 16 Männer aus den Büschen, und attackierten nur ihn. Sie schlugen ihn, bis er bewusstlos war. Bei dem Angriff erlitt der Mann zahlreiche Verletzungen im Gesicht.

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Ein dicker Mantel verhinderte das Schlimmste, ein zweites Opfer konnte in letzter Minute flüchten

Vor schwereren Verletzungen bewahrte ihn nur sein dicker Mantel, der die Schläge abfederte, ist sich Lenskens sicher. Nachdem seine Wunden im Krankenhaus versorgt wurden, erholt er sich nun zu Hause. Aus Angst vor Vergeltung der Täter hat er vorerst keine Anzeige erstattet.

Der zweite Angriff ereignete sich nur einen Tag später, am Samstagabend: Auch hier hatte das Opfer über Grindr ein Date mit einem Unbekannten ausgemacht. Nach Angaben der Polizei konnte der Mann allerdings fliehen, bevor er von den Tätern verprügelt werden konnte.

Ein 14-jähriges Mitglied der Bande konnte mittlerweile verhaftet werden

In einem Tweet warnte daraufhin Wouter Koiff, der Bürgermeister von Dordrecht, bei der Verwendung von Dating-Apps und entsprechenden Webseiten vorsichtig zu sein. Die Polizei tue alles in ihrer Macht stehende, um die Täter zu fassen, betonte der rechtsliberale Politiker.

Am Montagabend gab es dann den ersten Fahndungserfolg: Die Polizei von Dordrecht konnte einen 14-jährigen Burschen aus der Stadt festnehmen, der an den Übergriffen beteiligt gewesen sein soll. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Er sei Teil einer größeren Gruppe, in Kürze würden weitere Festnahmen erfolgen, so die Polizei. Man bittet Zeugen der Übergriffe, sich bei der Polizei in Dordrecht zu melden.

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