Freitag, 19. April 2024
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Berlin: Schwules Paar beleidigt und mit Messer bedroht

Die mutmaßlichen Täter konnten von der Polizei ausgeforscht werden

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In Berlin haben gestern zwei Jugendliche ein schwules Paar beleidigt und mit einem Messer bedroht. Das teilte die Berliner Polizei mit. Die Polizei konnte die beiden Verdächtigen finden und festnehmen.

Das Paar ging im Park spazieren, als es von einer Gruppe Jugendlicher angepöbelt wurde

Der Vorfall ereignete sich gegen 20.30 Uhr im Treptower Park: Eine Gruppe von vier Jugendlichen soll das Paar angesprochen haben. Zeugen zufolge beleidigte zunächst ein 15-Jähriger aus der Gruppe das Paar schwulenfeindlich. Als einer der beiden Männer die Jugendlichen bat, sie in Ruhe zu lassen, schubste der Teenager den Mann und bedrohte ihn.

Danach flüchteten die Jugendlichen offenbar in verschiedene Richtungen. Der Bedrohte wollte den Pöbler verfolgen. Zunächst wollte ihn ein 17-Jähriger danach hindern, was dem Jugendlichen aber nicht gelang. Daraufhin soll der 15-Jährige ein Taschenmesser gezückt und den Mann bedroht haben.

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Die beiden Jugendlichen konnten festgenommen werden

Durch Hinweise von Zeugen konnte die alarmierte Polizei die beiden Verdächtigen in der Nähe des Tatorts festnehmen. Sie wurden in eine Gefangenensammelstelle gebracht. Nachdem sie erkennungsdienstlich behandelt wurden, wurden sie wieder entlassen. Die Polizei übernahm wie bei sämtlichen möglichen Fällen von Hasskriminalität der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.

In den letzten Wochen wurden in Berlin mehrere Hassverbrechen gegen schwule Männer registriert. So wurden letzten Donnerstag zwei Männer im Stadtteil Neukölln von einer Gruppe junger Männer beleidigt und mit Steinen beworfen. Hier konnte die Polizei einen 18 Jahre alten Verdächtigen festnehmen. Am Freitag zuvor ist ein schwules Paar ebenfalls in Neukölln von einem betrunkenen Jugendlichen angeschrien, bedroht und getreten worden.

Die Zahl der Übergriffe gegen sexuelle Minderheiten steigt

Dem aktuellen Bericht des Anti-Gewalt-Projekts Maneo zufolge wurden im Jahr 2017 insgesamt 324 gewaltsame Übergriffe gegen sexuelle Minderheiten registriert, das sind um 33 Fälle, etwa zehn Prozent, mehr als im Jahr zuvor. 54 Prozent dieser Übergriffe fanden dabei in der Öffentlichkeit statt – zum Beispiel auf der Straße, in Lokalen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln

Dass so viele Übergriffe aus Berlin gemeldet werden, liegt nicht unbedingt daran, dass sexuelle Minderheiten in der deutschen Bundeshauptstadt unsicherer sind: Vielmehr werden diese Vorfälle konsequenter registriert und transparent gemacht. Auch gibt es bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft eigene Ansprechpartner für die LGBTI-Community.

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