Freitag, 29. März 2024
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Homophober Messer-Angriff in Berlin

Drei Burschen gingen auf der Straße, als sie beleidigt und bedroht wurden

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Im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen sind am Samstagabend drei junge Männer schwulenfeindlich beleidigt und mit einem Messer bedroht worden. Das gab die Polizei Berlin bekannt. Der Hauptverdächtige konnte gefasst werden.

Zunächst wurden drei Burschen beleidigt, dann zog einer der Pöbler ein Messer

Der Vorfall ereignete sich gegen 21.30 Uhr auf der Müllerstraße: Drei junge Männer – 20, 22 und 24 Jahre alt – waren gerade unterwegs, als sie von hinten angesprochen und beleidigt wurden. Als sie sich umdrehten, sahen sie drei Männer, die sie daraufhin zur Rede stellten.

Plötzlich zückte einer der Männer, die das Trio beleidigt hatten, ein Messer und kam drohend auf die Burschen zu. Diese flüchteten und hielten einen zufällig vorbeikommenden Einsatzwagen der Bundespolizei an. Sie erzählten den Beamten, was sie gerade erlebt hatten.

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Der Tatverdächtige flüchtete, gab aber schließlich auf

Der Tatverdächtige flüchtete, konnte von den Beamten der Bundespolizei aber bis zu einem Wohnhaus in der Chausseestraße verfolgt werden. Mit Unterstützung von Einsatzkräften der Berliner Polizei brachten sie in Erfahrung, in welcher Wohnung der 27-Jährige lebte.

Schließlich kam der Hauptmieter der Wohnung dazu und forderte den Mann auf, sich der Polizei zu stellen. Das tat der 27-Jährige dann auch. Er wurde vorübergehend festgenommen und in einer Gefangenensammelstelle erkennungsdienstlich behandelt. Danach konnte der Mann wieder nach Hause. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das Messer konnte beschlagnahmt werden. Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizei der Polizeidirektion 3. Nähere Angaben zu Tätern und Opfern gibt es nicht.

Zahl der registrierten Gewalttaten gegen sexuelle Minderheiten bleibt hoch

Gewalt gegen sexuelle Minderheiten ist in Berlin recht häufig: Einer vorläufigen Statistik der Berliner Polizei zufolge gab es letztes Jahr insgesamt 164 angezeigte Taten im Bereich „sexuelle Orientierung“. Das entspricht ungefähr dem Wert des Vorjahres. Die meisten davon gab es in den Bezirken Mitte, wozu auch Gesundbrunnen gehört, Schöneberg mit dem Regenbogenkiez und Neukölln.

Dass die Zahl der Verbrechen gegen sexuelle Minderheuten in anderen Großstädte in der Statistik nicht so hoch ist, hat allerdings nicht zwingend damit zu tun, dass es dort weniger Gewalt gibt. Berlin ist die einzige Stadt im deutschen Sprachraum, in der die Polizei mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt öffentlich macht.

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