Freitag, 19. April 2024
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Politik und Party: Mehr als 200.000 Menschen bei der Regenbogenparade

Klare Botschaften und eine gelungene Generalprobe für die EuroPride 2019

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Ein voller Erfolg war am Samstag die 23. Regenbogenparade: Mehr als 200.000 Menschen feierten unter dem Motto „Love, Respect and Solidarity“ auf der Ringstraße für die rechtliche Gleichstellung sexueller Minderheiten. Das ist ein neuer Teilnehmerrekord. Bei der Abschlusskundgebung war der Rathausplatz bis auf den letzten Platz besetzt. Und in Zeiten von schwarz-blau war die Parade auch wieder politischer als die Jahre zuvor.

Trans-Menschen und LGBT-Flüchtlinge als besimmende Themen bei den besten Paradenbeiträgen

Das zeigte auch die Prämierung der besten Paradenbeiträge. Als beste Fußgruppe wurde „The Cha(i)nge“ ausgezeichnet, die unter anderem auch auf die hohe Selbstmordrate unter Trans-Menschen aufmerksam gemacht hatten. Der Preis für den besten Truck ging an den Wagen von Queer Base, Villa und Orqua. Sie demonstrierten gegen die Entscheidung des Bundesamtes für Asyl, einem schwulen Iraner den Flüchtlingsstatus zu verwehren, weil er nicht wusste, wofür die Farben der Regenbogenflagge stehen.

Regenbogenparade 2018Dieser Iraner, stand dann auch bei der Abschlusskundgebung auf der Bühne – wo er sich der Unterstützung zehntausender Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewiss sein konnte. Außerdem auf der Bühne waren neben Vertretern der HOSI Wien als Veranstalterin auch Politiker von SPÖ, Neos und Grünen.

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SPÖ-Chef Christian Kern, der vor zwei Jahren als erster Regierungschef an der Veranstaltung teilgenommen hatte, erklärte, er habe „eine diebische Freude“ damit, dass der Verfassungsgerichtshof die Ehe ab 2019 für alle geöffnet hat. Das Showprogramm danach bestritten Conchita und die Weather Girls, die den Paradentag noch mit guter Stimmung ausklingen ließen.

Zahlreiche Politiker zeigten ihre Solidarität mit der Regenbogenparade

Angeführt wurde die Parade auch dieses Jahr wieder von zwei Straßenbahngarnituren in Regenbogenfarben und den „Dykes on Bikes“. Als erste durchschritten die Vertreter der HOSI Wien in Begleitung von Aktivisten und Politikern den bunten Startbogen.

Regenbogenparade 2018
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Neben SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder schlossen sich ihnen unter anderem der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Ex-Gesundheitsministerin und jetzige Nationalratsabgeordnete Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) sowie der NEOS-Mandatar Nikolaus Scherak und die ehemalige ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin an.

Moment des Gedenkens und All-Inclusive-Tickets: Wird die Parade zu kommerziell?

Für Kritik sorgten unter anderem, dass vor allem szeneferne Trucks den „Moment des Gedenkens“ nicht respektierten. Um 17.00 Uhr hat die Regenbogenparade für eine Minute innegehalten und beim „Moment des Gedenkens“ sich jener Menschen erinnert, die an AIDS verstorben sind oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität Opfer eines Gewaltverbrechens wurden.

Auch, dass einige Trucks auf der Parade, die als politische Demonstration angemeldet war, „All-Inclusive“-Tickets verkauften, mit denen man auf den jeweiligen Truck kam und dort unbegrenzt trinken konnte, irritierte einige Aktivistinnen und Aktivisten.

Organisatoren zufrieden: Gelungene Generalprobe für die EuroPride 2019

Die Organisatoren der Regenbogenparade sind dennoch zufrieden: „Wir haben es geschafft, wir haben eine vielfältigere und längere Vienna Pride denn je auf die Beine gestellt und sind startklar für 2019“, freut sich Katharina Kacerovsky , Geschäftsführerin der Stonewall GmbH, schon auf die EuroPride im nächsten Jahr.

Auch Moritz Yvon, Obmann der HOSI Wien, freute sich über „ein lautes und fröhliches Zeichen für Respekt und Akzeptanz. Vor allem aber stärkt die Regenbogenparade allen den Rücken, die sich noch nicht hertrauen – seien das Jugendliche, die Angst vor Mobbing haben, oder Arbeitnehmer, die am Montag nicht sagen können, mit wem sie am Sonntag im Kino waren.“

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