Donnerstag, 28. März 2024
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Schwule Chinesen trainieren gerne ihren Hintern

'Big Data': Dating-App und andere Webseiten verknüpfen ihre Daten zu 'Pink Business'

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Was machen schwule Chinesen gerne? Das wollten die in China beliebte Dating-App „Blued“, Gaode Maps und die Seite „Yidianzixun“, die ihren Usern personalisierte Informationen anbietet, genauer wissen. Dafür wurden die Daten der Dienste miteinander verknüpft und in einem Bericht zusammengefasst

Das Ergebnis: Während heterosexuelle Männer auch in China eher Fußballfans sind, bevorzugen schwule Chinesen Volleyball, Tennis und Badminton. Im Gym trainieren sie vor allem Gesäß und Brust, während Heterosexuelle sich eher auf Bauchmuskeln und Oberschenkeln kümmern dürften. Und während heterosexuelle Chinesen gerne Artikel über Militär und Politik lesen, liegen die Informations-Schwerpunkte der Schwulen eher bei Unterhaltung, Fitness, Kosmetik oder Essen.

„Erkenntnisse“ des Berichts bestätigen Klischees

Wenig überraschend findet der Bericht schwule Männer vor allem in den Ballungszentren, wie der Hauptstadt Peking, Shanghai, dem Nordosten und dem Südwesten Chinas. In Peking treibt sich die schwule Community gerne in Gegenden wie Sanlitun herum, wo sich viele Bars und Nobelboutiquen befinden. Jeder fünfte Mann, der am Wochenende in Sanlitun ist, soll dem Bericht zufolge schwul sein.

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Besonders oft arbeiten Chinesen dem Bericht zufolge in Branchen wie PR, Werbung, Kultur, Film oder Fernsehen. Bei den Mobiltelefonen ist das iPhone die beliebteste Marke der schwulen Community, es wird von rund 60 Prozent der „Blued“-User genutzt. Die populärsten drei Automarken bei schwulen Männern sind BMW, Mercedes-Benz und Audi, während es bei Lesben Land Rover, Lamborghini und Mini Cooper sind.

Rund 70 Millionen LGBT-Personen in China

In China gibt es schätzungsweise 70 Millionen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender. „Die LGBT-Community in China sollte wahrgenommen und ihre Stimme gehört werden. Der Bericht, der erste seiner Art dank Massendaten-Auswertung, hat genau dieses Ziel“, so Yidianzixun-Chef Li Ya.

„Mehr Medienpräsenz der Community hilft, das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verbessern und gegen soziale Diskriminierung und Stigmatisierung zu kämpfen“, erklärt Geng Le, der Chef von „Blued“. Unternehmen, die die „Pink Economy“ für sich gewinnen wollen, könnten in dem Bericht nützliche Informationen finden, ist er überzeugt.

So ganz überzeugend ist der Bericht allerdings nicht: Denn erstens scheinen Lesben oder Transgender zumindest in den Aussendungen fast nicht vorzukommen. Etliche Erkenntnisse hören sich an wie bestätigte Klischees – und ob die Verknüpfung verschiedener persönlicher Daten etwas ist, das Lesben und Schwule in einem Land wie China wirklich wollen, bleibt dahingestellt.

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