Morgen, Mittwoch, steht ein historischer Antrag auf der Tagesordnung des Liechtensteiner Landtages: Es geht um die Eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare nach Schweizer Vorbild, die erstmals diskutiert werden soll. Liechtenstein scheint reif für die gesetzliche Regelung gleichgeschlechtlicher Paare zu sein. Beim Durchschnittsbürger stößt die Forderung mehr oder weniger auf Zustimmung.
Einer der Initiatoren hinter dem Antrag ist der Jurist Daniel F. Seger. "Ich mache mich für dieses Gesetz stark, weil bestehende Diskriminierungen beseitigt werden müssen. Den jungen Menschen soll gezeigt werden, dass es ok ist, sich ins eigene Geschlecht zu verlieben. Das neue Gesetz soll Signalwirkung zeigen", so der 30-Jährige.
"Wenn ich den richtigen Mann gefunden habe, dann möchte ich mit ihm legal im Land leben. Ich hoffe, dass Schwule und Lesben nicht mehr in eine Stadt ziehen müssen, um sich wohl zu fühlen. Denn Liechtenstein ist ein wunderschöner Flecken Erde.", erklärt Seger patriotisch.
Besonders stolz ist er in diesem Zusammenhang übrigens auf seinen Bruder. Er machte sich stark für die Postkartenaktion der Liechtensteiner Homosexuelleninitiative Flay und schickte seinen Freunden und Bekannten E-Mails: "Wie du weißt, ist mein Bruder schwul. Da ich auch mal einen Schwager haben möchte, bitte ich dich, bei der Postkartenaktion mitzumachen."
Derzeit ist Liechtenstein das einzige Nachbarland Österreichs, das schwulen und lesbischen Paaren keine Anerkennung gewährt.