Die Suche nach einem Leiter für die EU-Grundrechtsagentur ist zu Ende: Der Däne Morten Kjærum ist am Freitag in Wien vom Verwaltungsrat der in Wien ansässigen Agentur zum neuen Direktor bestellt worden. Das bestätigte Anastasia Crickley, Vorsitzende des Verwaltungsrats, bei einer Pressekonferenz. Der 50 Jahre alte Kjærum hat sich gegen den Italiener Dario Carminati durchgesetzt, der ebenfalls von der EU-Kommission für den Posten vorgeschlagen worden war. Kjærum wird sein Amt am 1. Juni antreten und es für zunächst fünf Jahre bekleiden.
Einer der vier Hauptpunkte, mit denen sich die EU-Grundrechtsagentur beschäftigen wird, ist es, Statistiken über die Situation von Homosexuellen in der Europäischen Union zu erstellen, um Homophobie besser vorbeugen zu können. Außerdem kämpft die Agentur gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die Rechte der Kinder und den Datenschutz.
Kjærum zeigte sich in einer ersten Stellungnahme „sehr geehrt“ über seine Bestellung und sprach von einer großen Herausforderung. Die Agentur sei eine hochmoderne Organisation für Menschenrechte, die zudem über ein großes und wichtiges Netzwerk verfüge. Die Ressourcen müsse man nutzen und „aktivieren“, um die Menschenrechte europaweit weiter zu stärken. Er werde intensiven Kontakt zu anderen Organisationen, wie etwa dem Europarat, haben. Die Menschenrechte müssten auf einer breiteren Basis kommuniziert werden, betont der Däne. Tausende vor dem Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg zu behandelnde Fälle „zeigen mir, dass wir Probleme in Europa haben“.