Dienstag, 23. April 2024
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Wien-Alsergrund ehrt schwules Nazi-Opfer

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Ein deutliches Zeichen zur Anerkennung lesbischer und schwuler NS-Opfer setzt Alsergrund, der 9. Wiener Gemeindebezirk: Der südliche Teil des Zimmermannplatzes wird nach dem 1994 verstorbenen Heinz Heger, einem homosexuellen ehemaligen KZ-Häftling benannt. Die Initiative zu dieser Umbenennung stammt vom bekannten Arzt Horst Schalk, der am Zimmermannplatz seine Praxis hat. Der Antrag im Bezirksrat des 9. Bezirkes wurde von SPÖ und Grünen angenommen, ÖVP und FPÖ stimmten dagegen.

Heinz Heger wohnte am Zimmermannplatz 1. In seinem Buch „Die Männer mit dem rosa Winkel“ schilderte er seine Haft im Konzentrationslager. Sein Werk ist eine der wenigen Zeitzeugendarstellungen über das Schicksal Homosexueller im Dritten Reich. Der rosa Winkel, den Heger im KZ tragen musste, ist – weil nach dem Tod Hegers niemand in Österreich Interesse daran hatte – heute in den USA, in Wien war er als Leihgabe bei der Ausstellung „Geheimsache Leben“ zu sehen.

Homosexuelle erhielten in Österreich erst seit der Einrichtung des Nationalfonds im Jahr 1995 eine Entschädigung für ihre Haft in den Konzentrationslagern. Bis heute besteht kein rechtlicher Anspruch der Anerkennung der KZ-Haft für ihre Pensionszeiten.

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