Großbritannien will den Asylantrag eines schwulen iranischen Teenagers noch einmal prüfen. Der 19-jährige Mehdi Kazemi muss bei einer Abschiebung fürchten, zum Tode verurteilt zu werden. Die erste Entscheidung der britischen Behörden war negativ, das Europäische Parlament hat deshalb eine Resolution verabschiedet, in der es vor den Folgen einer Abschiebung gewarnt hat.
Nach der ersten negativen Entscheidung ist Kazemi in die Niederlande geflüchtet, die ihn wieder nach England abgeschoben haben, weil Großbritannien dafür zuständig ist. In einer Stellungnahme sagte Innenministerin Jacqui Smith: „Nach den Schilderungen von Mehdi Kazemi, und wenn man die neuen Umstände in Betracht zieht, seit die Entscheidung gefält wurde, habe ich entschieden, dass der Fall neu geprüft werden soll“, so die Innenministerin.
Kazemi studierte in Großbritannien, als er 2006 erfuhr, dass sein Partner im Iran festgenommen, wegen Sodomie angeklagt und gehängt wurde. Unter Folter hat dieser auch den Namen von Mehdi Kazemi verraten. Daraufhin hat er in Großbritannien um Asyl angesucht. Homosexualität ist im Iran ein Kapitalverbrechen.
In erster Instanz hat das britische Innenministerium den Antrag von Kazemi abgewiesen: Zwar sei Homosexualität im Iran illegal und Lesben und Schwule werden diskriminiert, aber Großbritannien glaubt nicht an eine gezielte Verfolgung von Homosexuellen, heißt es in dem Bescheid.