Freitag, 29. März 2024
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Berlin ehrt Magnus Hirschfeld

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Ein Teil des Spreeufers in Berlin-Mitte wird ab Anfang Mai an Magnus Hirschfeld, den Mitbegründer der Homosexuellenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, erinnern. Das hat der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) mitgeteilt. An der Einweihung des „Magnus-Hirschfeld-Ufers“ am 6. Mai nimmt auch die deutsche Justizministerin Brigitte Zypries teil.

Außerdem soll nach Angaben des LSVD und dem Bezirksamt Mitte ein Denkmal errichtet werden, um die Erinnerung an Hirschfeld (1868-1935) wachzuhalten. Dafür soll ein Neuguss einer Bronzebüste, die die Nationalsozialisten bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 am Opernplatz ins Feuer warfen, am Spreeufer aufgestellt werden.

Der selbst schwule Arzt Hirschfeld hatte 1897 das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK) gegründet, die weltweit erste Organisation, die für die Entkriminalisierung homosexueller Handlungen kämpfte. Zu Hirschfelds bekanntesten Initiativen gehörte eine Petition an den deutschen Reichstag zur Abschaffung des Paragrafen 175 des Strafgesetzbuches, der die homosexuelle Betätigung zwischen Männern unter Strafe stellte.

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Nach der Machtübernahme Hitlers plünderten nationalsozialistische Studenten der Hochschule für Leibesübungen sein Institut für Sexualwissenschaft. Nach Ludwig L. Lenz, dem stellvertretenden Direktor des Instituts war ein Grund für die Zerstörung des Instituts, dass es auch viele Nazis behandelte und die Aufzeichnungen Dinge beinhalteten, deren Bekanntwerden der Nazi-Führung hätte schaden können.

Der aus einer jüdischen Familie stammende Wissenschaftler ging schließlich ins französische Exil, wo er 1935 an seinem 67. Geburtstag starb.

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