Der Vatikan atmet nach dem Wahlerfolg des Mitte-Rechts-Bündnisses „Volk der Freiheit“ von Silvio Berlusconi auf. „Aus den Urnen geht deutlich hervor, dass die Ideologen und Fahnenträger des sogenannten ethischen Zapaterismus in Italien besiegt worden sind. Das Projekt, die natürliche Familie juristisch abzubauen, wie bereits in nordeuropäischen Ländern geschehen ist, ist eindeutig gescheitert“, kommentiert das Sprachrohr der italienischen Bischofskonferenz, die Zeitung „L’Avvenire“.
Im Fall eines Wahlsieges wollten die italienischen Linksparteien die Eingetragene Partnerschaft für homo- und heterosexuelle Paare einführen. Die im Jänner gestürzte Regierung Prodi hatte dem Parlament bereits eine Gesetzesvorlage dazu vorgelegt, die am scharfen Widerstand der Mitte-Rechts-Parteien und des Vatikans gescheitert war. Der Chef der Demokratischen Linken, Walter Veltroni, wollte im Fall eines Wahlerfolges das Gesetz im Parlament durchbringen. Er erlitt bei den Parlamentswahlen aber eine schwere Niederlage.