Italien: CSD für Gleichstellungsministerin „zwecklos“

Die italienische Gleichstellungsministerin, das Ex-Model Mara Carfagna, hält CSDs für „zwecklos“. Sie glaubt zwar, dass Lesben und Schwule in Italien nicht gleichbehandelt werden würden, trotzdem würde sie nie einer Öffnung der Ehe oder ähnlichem zustimmen.
“Der einzige Anlass für CSDs ist, dass homosexuelle Paare offiziell vom Staat anerkannt werden. Da bin ich grundsätzlich dagegen“, so das 32-jährige Ex-Model in der Tageszeitung „Corriere della Sera“. „Die Tage, in denen Homosexuelle als geisteskrank galten, sind ohnehin vorbei. Heute sind sie in die Gesellschaft integriert“. Homosexualität sei daher nicht länger ein Problem für die Betroffenen, „wie uns die CSD-Organisatoren glauben machen wollen“, ist die Miss Italia 1997 überzeugt.
Carfagna wurde im April in das Kabinett von Silvio Berlusconi berufen. Zuvor war sie sechs Jahre lang Tänzerin in der Unterhaltungssendung „La domenica del villaggio“. Im Jänner gab der 71-jährige Berlusconi in einem Fernsehinterview zu Protokoll: „Wenn ich nicht schon verheiratet wäre, würde ich Carfagna sofort heiraten“. Er musste sich auf Drängen seiner Frau öffentlich für dieses Statement entschuldigen.