Freitag, 19. April 2024
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RTL II macht aus Feingeist Homo-Hass-Sänger

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Für Aufregung sorgt derzeit der Deutsche Prolo-Sender RTL II. Nachdem er schon mit „Big Brother“ Talent zum Sozialporno gezeigt hat, unterbietet er mit der ersten Folge seiner Doku-Soap „Der Bluff“ am Montag sämtliche Standards und liefert Homophobie und Frauenfeindlichkeit als Hauptabendprogramm in die Wohn- und Kinderzimmer.

In der Show (Pressetext: „In unterhaltsamen 90 Minuten erlebt der Zuschauer hautnah den emotionalen und nicht immer einfachen Ausbildungsweg der Protagonisten vom Laien zum vermeintlichen Profi“) soll ein Kandidat binnen vier Wochen eine Aufgabe erfüllen, die seinem Wesen widerspricht. In der ersten Folge sollte aus dem schwäbische Feingeist Christian ein Rapper werden.

Dabei sollte der gläubige Literaturstudent den Slang der Rapper lernen und „Schwuchtel“ oder „schwul“ als Schimpfwort gebrauchen. Diese Lektion hat er offenbar auch gelernt: In der Sendung sang „ChrizzGo“ unkommentiert zur besten Sendezeit: „Entweder ihr seid alle Fans von „CrizzGo“ / oder ihr seid schwule Jungs aus San Francisco / ihr setzt euch ein für die Homo-Ehe / habt Schwänze hintendrin bei der Polonäse.“

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Ob diese Botschaft in einer Zeit, in der in Berlin Jugendgangs Jagd auf Lesben und Schwule machen, die Richtige ist? Darüber haben sich die Senderverantwortlichen offenbar keine Gedanken gemacht. Eine Stellungnahme von RTL II zu den Kritikpunkten gibt es noch nicht. Auf der RTL-II-Homepage findet sich allerdings zum Thema Rap: „Die zumeist etwas derbe Sprache der Rapper in ihren Texten handelte ihnen ein zunehmend schlechtes Image ein.“

Unterm Strich bietet „Der Bluff“ ein Niveau, das auch den RTL-II-Zuschauern zu niedrig sein dürfte. In Deutschland wollten nur 420.000 Zuschauer den Hass-Gesang sehen. Der Marktanteil von 1,8 Prozent lag weit unter dem Senderschnitt.

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