Dienstag, 16. April 2024
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Vorträge: Wie schwul sind Star Trek und Bravo?

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Zwei Veranstaltungen, die sich auf lockere Art und Weise mit der Lebenswelt von Schwulen und Lesben beschäftigen, bietet QWIEN in den nächsten Tagen in Zusammenarbeit mit dem „VGHLÖ – Verein für die Geschichte homosexueller Lebensweisen in Österreich“. Der Diplom-Bibliothekar und Autor Erwin In het Panhuis vom Centrum Schwule Geschichte in Köln hat die Kult-Serie „Star Trek“ (auf Deutsch: „Raumschiff Enterprise“) auf schwule und lesbische Szenen abgeklopft.

Mehr als vierzig solcher gleichgeschlechtliche Fundstücke präsentiert In het Panhuis am Donnerstag, dem 9. Oktober, um 19 Uhr im HOSI-Zentrum in der Novaragasse 40 im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Dabei zeigt er auch Filmszenen, erläutert Zusammenhänge und Hintergründe. Ein Vortrag, der eine kleine Zeit(Geist)reise über ein Stück nicht nur amerikanischer Filmgeschichte ist, in der Homosexualität zwischen Diskriminierung und Kommerzialisierung eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

Tags darauf sorgt In het Panhuis für Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Im Schikaneder-Kino widmet sich der Autor der Rolle von Schwulen und Lesben in der Jugendzeitschrift „Bravo“.

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Erst ab Mitte der 60er Jahre werden homoerotische Erfahrungen während der Pubertät als natürlich dargestellt, die gefestigte Homosexualität jedoch bis Ende der 60er Jahre als pathologisch angesehen – man kann verführt aber auch geheilt werden. Ende 1969 übernimmt Dr. Goldstein (alias Dr. Sommer) die Aufklärung und die Redaktion wird von Vorurteilen weitgehend geheilt. Das Dr. Sommer-Team nimmt alle sexuellen Fragen ernst und bindet sie emotional ein. Bravo bewegt sich dabei oft an der Grenze der Legalität und überschreitet sie zuweilen, wie aus mehreren Indizierungen der 90er Jahre ersichtlich ist. Im Blickpunkt des Jugend­schutzes steht zum Beispiel die Rubrik Thats me, in der sich Jugendliche nackt fotografieren lassen und sehr locker über Sex reden.

In den fünfzig Jahren, die es „Bravo“ gibt, wurden etwa 1000 Beiträge über Schwule und Lesben geschrieben – für In het Panhuis eine Fundgrube an Material zum Aufklären, Aufregen und Auswerten. Zu welchen Schlüssen er kommt, sagt er am Freitag, dem 10. Oktober, ab 19.00 Uhr im Schikaneder Kino in der Margaretenstraße 24 im vierten Wiener Gemeindebezirk. Der Unkostenbeitrag für diese Veranstaltung beträgt vier Euro.

Doch auch außerhalb Wiens kommt man in den Genuss der unterhaltsamen Vorträge von In het Panhuis: Eine Woche später, am 18. Oktober, gibt es den „Bravo“-Vortrag um 20 Uhr im Grazer „feel free“ in der Annenstraße 26.

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