Donnerstag, 25. April 2024
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Schläger prügeln Berliner Lesben nieder

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Einen besonders brutalen Angriff gegen ein lesbisches Paar gab es gestern im Berliner Stadtteil Hellersdorf. Zwei Männer mit Basecaps und Schlabberlook pöbeln gegen 22.45 Uhr zuerst die 19- und die 21-Jährige an, beschimpfen sie als „Schwuchteln“. Das berichtet eine der Frauen der Berliner Tageszeitung „taz“.

Als die 21-jährige entgegnet „Ich bin weiblich“, kommen die Männer näher. Ihre Freundin bewirft die Männer mit einer Take-Away-Schüssel mit Salat. Da zieht einer der Männer eine Spraydose aus der Tasche und sprüht der 19-Jährigen rote Farbe ins Gesicht. Die andere Frau will den Angreifer wegschubsen, als er anfängt, auf sie einzuschlagen. Selbst als sie schon auf dem Boden liegt, wird sie weiter getreten und geschlagen. Dann flüchten die Männer.

Die 21-Jährige erleidet Prellungen im Gesicht, am Oberkörper und eine Verletzung am rechten Ohr. Ihre Freundin wird leicht verletzt. Mittlerweile hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, weil ein homophobes Motiv „nicht ausgeschlossen werden kann“, wie es seitens der Polizei heißt. Besonders bedenklich: Die beiden Frauen haben sich nicht geküsst oder Händchen gehalten. „Es muss an meinen kurzen Haaren gelegen haben“, vermutet die 21-Jährige.

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Gewaltangriffe gegen Schwule und Lesben häufen sich in letzter Zeit in Berlin. Die offen lesbische Kriminalkommissarin Maria Tischbier, die in der Szene aufklärt, weiß: „Das Motto ,watch your back‘ – pass auf Deinen Rücken auf -, ist für uns alltägliches Prozedere geworden, leider“, sagt sie der Tageszeitung „Welt“. Das bestätigt auch Alexander Zinn, Geschäftsführer des Lesben- & Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD): „Das Unsicherheitsgefühl und die Zahl der Pöbeleien haben eindeutig zugenommen. Das Klima auf der Straße ist rauer geworden“, sagt er gegenüber der „Bild“-Zeitung.

Seriöse Zahlen gibt es keine. Die Polizei schätzt, 90 Prozent der Taten werden von den Opfern nicht angezeigt. Uwe Löhr, Leiter der LKA Dienststelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, begründet das gegenüber der „taz“ mit der Angst der Schwulenverbände „vor rosa Listen“.

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