Donnerstag, 18. April 2024
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Facebook: Datenspion für Großkonzerne?

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Facebook, das weltgrößte Social Network mit 150 Millionen Mitgliedern, will es multinationalen Unternehmen ermöglichen, Mitglieder gezielt anzusprechen. Dabei kann nach allen Kriterien gefiltert werden, die der User angegeben hat – inklusive der sexuellen Orientierung. Das berichtet der britische „Daily Telegraph“.

Facebook möchte mit den „Engagement Ads“ seine Umsätze signifikant steigern. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos präsentierte das Unternehmen zum ersten Mal diese Echtzeitumfrage. Zum Thema „Weltfrieden“ befragte Facebook zuerst User aus Palästina, anschließend wurde dieselbe Frage an Israelis gestellt.

Die Konzerne freuen sich über diese neue Werbemöglichkeit. Randi Zuckerberg, die Schwester von Facebook-Mitbegründer Mark Zuckerberg und Global Markets Director von Facebook schwärmt: „Viele Leute haben mir gesagt, ‘das könnte unserem Geschäft so Unglaubliches bringen’. Es braucht sehr lange, um eine Fokusgruppe aufzubauen, und Firmen haben oft alles andere als Zeit. Ich glaube, ihnen gefällt, dass sie sofort Resultate sehen.“ Amerikanische Firmen wie AT&T sollen schon erste Erfahrungen mit den „Engagement Ads“ gemacht haben.

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Bis jetzt ist es Facebook nur schlecht gelungen, seinen theoretischen Marktwert in Geld zu verwandeln: So stehen einem Unternehmenswert von 15 Milliarden Dollar nur Werbeeinnahmen von 166 Millionen Euro entgegen. Jetzt will das Unternehmen offenbar sein eigentliches Kapital anzapfen – die gigantische Kundendatenbank. Der Schritt nach Davos verankert Facebook auch endgültig als ernstzunehmende Wirtschaftskraft.

Erfolgreicher Widerstand könnte allerdings von der Facebook-Community kommen: Im Dezember 2007 musste das Unternehmen sein Anzeigensystem „Beacon“ wieder zurückziehen, nachdem sich Mitglieder massiv beschwert hatten.

Doch im Weitergeben von Daten könnte Facebook schon Erfahrung haben: Nach Wikipedia-Angaben wurde Facebook von der Risikokapitalfirma Accel Partners mitfinanziert. in deren Vorstand sitzt Gilman Louie, der zugleich CEO von In-Q-Tel ist. Diese Firma wurde 1999 von der CIA gegründet, um Daten auszuspionieren.

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