Schwulen und Lesben sollen künftig für die Kinder ihrer Lebensgefährten elterliche Rechte zuerkannt werden können. Nach Angaben des Magazins „L’Express“ soll ein entsprechender Gesetzesentwurf noch im März vorgelegt werden.
Es geht um eine komplette Neuordnung der Rechte von Stiefvätern und -müttern. Laut Medienberichten leben derzeit 1,6 Millionen Kinder in Frankreich in Patchwork-Familien, 30.000 von ihnen bei gleichgeschlechtlichen Paaren. Derzeit haben Stiefeltern keine Rechte, wenn es um das Kind des Partners geht, auch, wenn sie es über Jahre miterziehen.
Familien-Staatssekretärin Nadine Morano sagte der Tageszeitung „Le Figaro“, es gehe um das Kindeswohl: Dabei sollen diejenigen Rechte bekommen, die sich auch im Alltag um die Kinder kümmern – unabhängig von ihrem Geschlecht.
Eine Gegnerin des Entwurfes ist Wohnungsbauministerin Christine Boutin. Nach Informationen der Tageszeitung „Le Monde“ fürchtet sie, die Anerkennung von elterlichen Rechten für gleichgeschlechtliche Partner werde das Tor zur Adoption für solche Paare öffnen.